Ach war das nicht schön, früher, als du mir als Dreikäsehoch noch Sandburgen gebaut und mich jeden Morgen nach dem Frühstück zum Spielen abgeholt hast?! Erinnerungen an die Vergangenheit können durchaus glücklich machen. Das berichtet ein Forscherteam der San Fransisco State University in dem Journal „Personality and Individual Differences“. Allerdings machen nur glückliche Erinnerungen auch wirklich glücklich. Wer das Vergangene durch eine rosarote Brille sieht, als hätte damals ewig die Sonne geschienen, der ist heutzutage zufriedener als jemand, der sich nur an negative Momente aus seiner Kindheit und Jugend erinnert.

Die ForscherInnen wollten herausfinden, inwiefern unsere Persönlichkeit Einfluss auf unsere Zufriedenheit hat. Die Studienergebnisse deuten an, dass Menschen mit gewissen Persönlichkeitszügen glücklicher sind als andere, da sie anders über ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken.

In mehreren Tests untersuchte das Forscherteam die Persönlichkeitseigenschaften und Zufriedenheit von 750 Testpersonen. Außerdem sollten Fragen wie „erinnerst du dich gerne an die guten alten Zeiten?“ oder „glaubst du, dass deine Zukunft von dir selbst beeinflussbar ist oder durch das Schicksal bestimmt wird?“, Aufschluss darüber geben, wie die TeilnehmerInnen über Zeit denken und ob sie eher an der Vergangenheit oder Zukunft orientiert sind.

Die Sicht der TeilnehmerInnen auf ihre Vergangenheit hatte den größten Einfluss auf ihre momentane Zufriedenheit, berichten die ForscherInnen. „Wir haben herausgefunden, dass extrovertierte Menschen glücklicher mit ihrem Leben sind, da sie eher dazu neigen, positiv in die Vergangenheit zu blicken und seltener negative Erinnerungen pflegen oder gar Dinge bereuen“, sagt Ryan Howell Psychologieprofessor an der San Fransisco State University. Menschen, die traurig in die Vergangenheit schauen, seien hingegen auch in der Gegenwart unzufriedener.

Die ForscherInnen sind sich sicher: Nostalgie spielt eine Schlüsselrolle beim Gefühl von Zufriedenheit. Wenn wir uns an glückliche Momente erinnern, würden wir weniger Reue verspüren und seien dadurch wiederum generell offener und positiver gestimmt.

Wer zufrieden sein möchte, muss sich nach Ansicht der Forscher also nur ein bisschen mehr auf die glücklichen Momente des Lebens konzentrieren und versuchen, aus den negativen Erfahrungen etwas Positives zu ziehen.

• Bewusstes und unbewusstes Erinnern
  Gedächtnis hat zwei Netzwerke im Gehirn
• Trügerische Erinnerungen
  Beobachtete Taten werden als eigene abgespeichert