Noten-Inflation in NRW?
CDU kritisiert zu viele Abiturabschlüsse mit der Note 1,0
Ist Nordrhein-Westfalen ein Land der Wunderkinder, in dem die SchülerInnen von Jahr zu Jahr immer mehr Leistungsbereitschaft zeigen? Oder werden den SchülerInnen in NRW die Noten etwa hinterhergeschmissen, so dass die einzelne sehr gute Note in der Masse der Einsen gar nichts mehr wert ist? Letzteres vermuten die CDU-Abgeordneten Ina Scharrenbach und Dr. Stefan Berger, die in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung Aufklärung für den Anstieg der Topnoten in NRW gefordert haben. Sie kritisieren, dass die "Traumnote" 1,0 mittlerweile oft nicht mehr für das Wunschstudium ausreiche, weil die angeblich "drastische Zunahme der absoluten Zahl an Kandidaten, die ein solches Ergebnis vorweisen können, für einen inflationären Umgang mit dieser Schulnote sprechen."
Die Ministerin für Schule und Weiterbildung Sylvia Löhrmann verdeutlich in ihrer Antwort, dass der Anstieg auf eine stärkere Leistungsbereitschaft zurückzuführen sei, nicht auf eine Senkung der Anforderungen im Abitur. Mit Einführung des Zentralabiturs habe sich auch die Rolle der Lehrkräfte gewandelt, die vor dem Hintergrund der an Standards ausgerichteten Abiturprüfungen ihre Schülerinnen und Schüler gezielter individuell fördern können.
Tja, nachdem wir nun jahrlang über die schrecklichen Ergebnisse deutscher SchülerInnen in diversen Vergleichstests lesen mussten, sind gute Noten nun auch wieder nicht recht, sondern bestenfalls verdächtig. Keine Gratulation also für NRWs SchülerInnen, die von Jahr zu Jahr besser werden und sich anstrengen. Nein! Schelte, weil das wohl nicht mit rechten Dingen zugehen kann.
Aber lasst euch von den ewigen Nörglern nicht die Traumnote verderben, wenn ihr sie denn erreicht habt oder vorhabt, zu erreichen! Und lasst euch auch nicht eure 2 oder 3 madig machen, nur weil angeblich sooo viele eine 1,0 bekommen haben. Schließlich haben Noten ohnehin nur sehr begrenzt das Zeug, Ausssagen über die Qualifikation und Eignung von SchülerInnen für bestimmte Berufszweige zu treffen. So mancher Bildungsexperte fordert darum schon lange den Ersatz der Ziffern-Noten durch differenzierte und individuelle Bewertungen. Die würden dann auch sicher mehr darüber verraten, warum die eine 2,0 Kandidatin eben in manchen Fällen doch besser geeignet ist als die 1,0 Schülerin.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 15. Januar 2013