Nachdem Size Zero (XXS) in Modegeschäften Einzug erhielt und sich immer mehr Mädchen und Frauen auf diese fragliche Größe herunter hungerten, dachten wir eigentlich: kleiner kann keiner. Doch da haben wir die Rechnung wohl ohne die Modelabels gemacht, die sich schon immer auf die Fahne geschrieben haben, Kleidung nur in kleinsten Größen an die Frau zu bringen. So wie die Marke Abercrombie & Fitch, die jetzt eine noch absurdere Kleidergröße auf den Markt wirft: „Triple Zero“ – also Kleidergröße 28, bzw. XXXXS. Kritiker sehen in der neuen Größe eine Werbung für Magersucht. Und wir fragen uns: Wer soll da bitteschön reinpassen?

Wenn es nach Firmenchef Mike Jeffries geht, dann sind es die „schönsten und coolsten Menschen auf dieser Welt“, die seine Kleidung tragen. Aber was genau ist schön, geschweige denn cool daran, wenn sich Jugendliche und erwachsene Frauen auf einen für Size Triple Zero benötigten Hüftumfang von 58 cm abmagern? Dieser entspricht laut statistischem Bundesamt dem von sechs- bis achtjährigen Kindern bei einer Körpergröße von 1,30 Metern. Die durchschnittliche Frau in Deutschland ist aber 1,65 Meter groß und wiegt zwischen 65 und 68 Kilo. Das kommt einer Kleidergröße von 42 nah, nicht aber einer 28!

Natürlich entwickelt man eine Magersucht nicht unbedingt nur deshalb, weil es im Laden Kleidung in Kindergrößen zu kaufen gibt. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass viele Jugendliche und Frauen ihre Kleidergröße als Maßeinheit für ihr Selbstbewusstsein nehmen.  Die Signale, die die Modemarke mit Einführung der XXXXS-Größe - vor allem an junge Frauen und Mädchen - sendet, sind daher äußerst bedenklich.

*Alles nur ein Irrtum?*
Triple Zero stößt auf weltweite Kritik. Abercrombie & Fitch soll auf die Vorwürfe jedoch erstaunt reagiert haben. Eine Sprecherin des Unternehmens soll der dpa erklärt haben, die Größe sei schon seit Jahren nicht mehr im Programm, der Anbieter habe lediglich seine Tabelle nicht aktualisiert.