One Billion Rising 2025 und Klimastreiktag

Am 14. Februar tanzen Mädchen und Frauen weltweit gegen Gewalt an, und in Deutschland gibt es Klimastreiks

Aktionslogo One-Billion-Rising

Blumensträuße als Liebesbeweis sind sicher nett gemeint, aber in vielen Städten veranstalten Frauen und Mädchen am heutigen Valentinstag lieber ein Trillerpfeifenkonzert und drücken mit ihrem Tanz aus, dass sie sich mehr Respekt statt Rosen wünschen. Unter dem Motto "One Billion Rising" gehen wie jedes Jahr am 14. Februar Frauen (und auch Männer!) weltweit auf die Straße, um gegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch und andere Formen von Gewalt gegen Frauen anzutanzen. One Billion Rising - zu deutsch eine Milliarde stehen auf - soll ein "globaler Streik", ein "Akt weltweiter Solidarität und Gemeinsamkeit" werden, um zu zeigen, dass Frauen genug haben von Frauen-Morden (Femiziden), Gewalt und täglicher Demütigung. Warum eine Milliarde? Dies ist die unvorstellbare Anzahl von Frauen weltweit, die laut einer UN-Statistik mindestens einmal im Leben geschlagen, schwer verletzt oder vergewaltigt werden.

Der Aktionstag One Billion Rising wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert und ist inzwischen eine der größten Kampagnen weltweit, die sich gegen Gewalt gegen Frauen richtet - mit tausenden von Events in bis zu 190 Ländern der Welt.

#RiseForEmpathy

In diesem Jahr lautet das Motto der Veranstaltung: „Rise For Empathy“ - Aufstehen für Empathie. Im Mittelpunkt stehen die feministischen Forderungen nach einem grundlegenden Wandel gesellschaftlicher Strukturen, die vielerorts immer noch patriarchalisch geprägt seien, wie es in der Erklärung der Organisatorinnen heißt. Es gehe aber auch darum, Ursachen von Gewalt zu erkennen, zu benennen  und zu verbannen.

In der Tat werden die Ursachen von Gewalt gegen Frauen nicht genau untersucht - und das obwohl inzwischen nahezu jeden Tag eine Frau in Deutschland daran stirbt. Allzu oft werden Femizide immer noch als "Beziehungsdrama" oder "Mord aus Eifersucht" bezeichnet. Dabei sind die Hintergründe weitaus vielschichtiger. Im November 2024 veröffentlichte die Bundesregierung erstmals das Lagebild zu „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten". Dabei wird unterschieden zwischen Straftaten, die "politisch motiviert" sind und als Teil der Hasskriminalität erfasst werden und Straftaten, die "überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden". Bei der ersten Kategorie besteht das Tatmotiv meist aus "Vorurteilen gegen Frauen oder das weibliche Geschlecht". Bei der zweiten Kategorie gibt es laut Lagebericht mindestens 5 unterschiedliche Motivationslagen: Sexualstraftaten, Häusliche Gewalt, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Digitale Gewalt und Femizide.

Zusammenfassend stellt der Bericht eine erschreckende Bilanz: "In allen Bereichen sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Besonders erschreckend: Fast täglich wird in Deutschland eine Frau getötet. 68,6 Prozent der Tötungsdelikte werden dem Bereich der häuslichen Gewalt zugeordnet. Das bedeutet, dass die meisten Mädchen und Frauen durch innerfamiliäre Gewalt oder Partnerschaftsgewalt getötet werden. Von häuslicher Gewalt waren im Berichtszeitraum 2023 180.715 weibliche Opfer betroffen, das ist eine Zunahme von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Grund genug, auf die Straßen zu gehen, laut zu werden und gegen die Wut anzutanzen, oder? ;-)

Und noch mehr Demos!

Zeitgleich hat Fridays for Future den 14. Februar auch zum Klimastreiktag erklärt und lädt dazu ein, noch vor der Bundestagswahl überall in Deutschland auf die Straße zu gehen für wirksamen Klimaschutz. Denn obwohl die Auswirkungen der Klimakrise (Überschwemmungen, Brände, Erdrutsche) weltweit verheerende Verwüstungen anrichten, spielt sie in den letzten Monaten und im Wahlkampf kaum noch eine Rolle. Um die "die Debatte zurückerobern und gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen", ruft Fridays for Future dazu auf, sich einzusetzen und die Stimme zu erheben.

Lest mehr darüber im Netz und nutzt die Aktionslandkarten, um zu einer Veranstaltung an eurem Ort zu finden

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 14. Februar 2025