One Room Angel
Autor_in: Harada
Übersetzt von: Gandalf Bartholomäus
Der Protagonist, Kouki, ist Anfang 30 und hat nicht wirklich Lust am Leben. Er wohnt alleine, sein Job erfüllt ihn nicht, er lebt einfach vor sich hin. Als Angestellter eines 24-Stunden-Marktes hat er auch mit „schwierigerer“ Kundschaft zu tun, wodurch es einmal bei einer Auseinandersetzung zu einer schwerwiegenden Messerverletzung gekommen ist. In seiner Agonie im Angesicht des Todes erscheint ihm ein Engel. Wider Erwarten überlebt Kouki und wird nach einiger Zeit aus dem Krankenhaus entlassen. In seinem Zuhause wartet dann der Engel auf ihn. Allerdings hat dieser sein Gedächtnis verloren und weiß gar nicht, warum er hier ist oder was seine Aufgabe ist. Fortan hat Kouki also einen Mitbewohner, und er möchte auch mehr über den Engel herausfinden. Es entsteht eine interessante Dynamik und eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden. Bis sie eine sehr dramatische Entdeckung machen.
Dennoch schaffen es die beiden, sich gegenseitig zu helfen und neuen Mut zu schöpfen. Das Ende wiederum ist sehr traurig, aber auch irgendwo Kraft schöpfend. Den Epilog wiederum habe ich nicht wirklich verstanden. Wenn es das ist, was ich glaube, würde es die Geschichte in meinen Augen rückwirkend doch kaputt machen.
*Meine Meinung*
Ich kannte bis dahin noch keinen Manga von Harada, nachdem ich aber von allen Seiten nur Positives darüber gehört habe, wollte ich unbedingt einen Blick riskieren. Die Thematik und das Genre „Slice of Life“ klangen nach einem kurzweiligen Manga, den man gut nebenher lesen kann. Falsch gedacht. Ich hatte nicht so eine emotionale, schwer verdauliche Geschichte erwartet. Und auch wenn der Zeichenstil wirklich schön ist, so konnte mich die Geschichte nicht unbedingt fesseln. Leider habe ich ihn immer mal wieder zur Seite gelegt. Spätestens als dann das Thema Selbstmord aufgekommen ist, wurde es wirklich schwierig für mich. (Sollte jemand Probleme mit diesem Thema haben, dann würde ich den Manga eventuell meiden oder erst dann lesen, wenn man emotional stabil ist.)
Die Entwicklung gegen Ende der Geschichte hat mir dann zwar wieder besser gefallen, auch wenn es noch einmal traurig wurde. Den Epilog allerdings hätte ich entweder umgeschrieben oder ganz weggelassen. Der hat für mich etwas das Gesamtbild gestört. Ich bereue es nicht, den Manga gelesen zu haben, da er wichtige Botschaften enthält, aber man verpasst auch nicht wirklich etwas, wenn man ihn nicht kennt.
*Erschienen bei Hayabusa*
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Autorin / Autor: Lisa B. - Stand: 10. März 2022