Leylah Attar ist eine amerikanische Selfpublisherin. „Paper Swan“ ist insgesamt ihr dritter Roman, jedoch der erste, der auch auf Deutsch erschienen ist. Mit ihrem aktuellen Buch schaffte sie es auch auf die Bestsellerlisten der „New York Times“ und von „USA Today“. Skye Sedgewick ist jung und schön, sie hat alles was sie begehrt. Ihr Vater vergöttert sie und ermöglicht ihr alles, was sie sich wünscht. Sie lebt in einer Welt des Luxus, die den Reichen und Schönen vorbehalten ist. Bis sie sich eines Tages im Kofferraum eines Wagens wiederfindet – entführt! Zunächst ist Skye sich sicher, dass ihr Vater, ein einflussreicher Geschäftsmann, Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, um sie wieder sicher nach Hause zu bringen. Doch als ihr Entführer sie auf sein Boot verschleppt, hinaus aufs Meer steuert und sich dort scheinbar für einen längeren Aufenthalt einrichtet, schwindet Skyes anfängliche Hoffnung. Nach und nach findet Skye die Hintergründe ihrer Entführung heraus, die viel mehr mit ihr selbst zu tun hat, als sie zunächst dachte. Und mit ihrem Vater, der scheinbar so einiges vor seiner Tochter verborgen hat.

Dieser Roman scheint alle Eigenschaften zu haben, die normalerweise eine großartige Geschichte ausmachen: eine Liebe, die ewig scheint und zwei Seelen für immer aneinander bindet; ein Verbrechen, das alles verändert und keinen Weg zurück zulässt; und eine plötzliche Wendung, die den Leser alles in Frage stellen lässt, was er bisher zu wissen glaubte. Und trotzdem konnte mich Leylah Attar mit ihrem neuen Roman nicht überzeugen. Ich hatte beim Lesen zu oft das Gefühl, dass man mich zwingen wollte, dieses Buch zu mögen – weil es die richtige Mischung aus Spannung, Erotik und Liebe hat. Aber so einfach ist das nicht. Eine Geschichte braucht auch eine Seele, muss auch berühren und etwas in mir auslösen – sie kann mir nicht nur vorgekaute Emotionen vor die Nase setzen und dann erwarten, dass ich mir diese zu Eigen mache. Die Erzählung mag spannend sein, facettenreich, und geschickt aufgebaut, doch mir persönlich fehlte das gewisse Etwas. Außerdem hatte ich oft das Gefühl, die innere Logik der Geschehnisse nicht nachvollziehen zu können, was dazu geführt hat, dass ich eine gewisse Distanz vor allem zu der Hauptfigur Skye empfunden habe, die ich bis zum Schluss nicht überwinden konnte. Insgesamt ist „Paper Swan“ ein Buch das dem Mainstream zwar gefallen mag, das für mich persönlich aber nichts Besonderes ist.

*Erschienen bei LYX*