Prinzen müssen draußen bleiben
Autorin: Ylva Karlsson
Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler, Hamburg / übersetzt von Birgitta Kicherer
Die 14-jährige Josefin liebt das beschauliche Leben zusammen mit ihrer kleinen Schwester Malin und ihrer geliebten Mutter Anna. Die drei gehen zusammen durch dick und dünn und sind ein perfekt eingespieltes Team. Alles scheint super zu sein, wäre da nicht Annas Freund Göran. Schon seine Existenz ist Josefin ein Dorn im Auge und die Tatsache, dass sie ihre Mama mit ihm teilen muss ist für sie das Ende der Welt. Denn Göran und Anna wollen heiraten und erwarten sogar ein gemeinsames Kind.
„Prinzen müssen draußen bleiben“ schildert diese Problematik des neuen Lebenspartners, der von den eigenen Kindern jedoch unerwünscht ist, sehr schön. Josefin muss sich in der schwierigen Zeit der Pubertät umorientieren. Nicht nur sie fängt langsam an, sich für Jungs zu interessieren, sondern mit Göran kommt auch ein neuer Mann ins Haus. Er versucht eine Freundschaft mit Josefin zu schließen, doch diese möchte nichts davon wissen. Sie wünscht sich einfach nur ihr altes Leben zurück. Ohne Göran.
Josefins Leben in ihrer neuen Patchwork-Familie und ihre widersprüchlichen Gefühle werden dabei sehr authentisch dargestellt. In einem Moment ist sie „anti“ und will von niemanden und nichts etwas wissen und im nächsten Moment ist sie um Frieden bemüht. Es wird sofort klar, dass diese Situation für das Mädchen sehr schwierig ist. Obwohl man sich in Josefin sehr gut hinein versetzen kann, erscheint sie nicht immer sympathisch und man entwickelt eine gewisse Distanz zu ihr.
Alles in allem ist „Prinzen müssen draußen bleiben“ ein gut erzählter Roman, der interessant zu lesen ist, obwohl es ihm an Spannung mangelt.
*Erschienen bei Urachhaus*
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Autorin / Autor: Michaela - Stand: 15. Juni 2016