"Q" - Stimme? Geschlechtsneutral!
Dänisches Team entwickelt stereotypfreie Stimme für digitale Anwendungen
Egal, was Siri sagt, wenn man sie nach dem Geschlecht fragt ("ich bin weder das eine, noch das andere), sie klingt schwer nach einer Frau. Auch Alexa ist weiblich. Bei Cortana verräts schon der Name. Der Google Assistent hat eine weibliche Stimme voreingestellt. Die Hersteller argumentieren gerne, dass Frauenstimmen angenehmer und herzlicher klingen. Aber es sind nicht alle begeistert davon, dass unsere digitalen Hilfskräfte unbedingt weiblich sein sollen. Denn dies transportiert nicht nur das althergebrachte Bild der ewig hilfsbereiten und servilen Frau, sondern es negiert auch, dass es Menschen gibt, die weder nur das eine, noch das andere sind und auch so klingen. Wer seinen Sprachassistenten konfigurieren will, hat in der Regel entweder gar keine Wahl oder nur die Optionen männlich oder weiblich.
Ein Kooperationsprojekt zwischen KI-Expertinnen, Sounddesigner_innen, LGBT-Aktivisten und Sprachwissenschaftler*innen hat darum eine geschlechtsneutrale Stimme mit dem Namen "Q" entwickelt.
Die Stimme basiert auf Aufnahmen von Menschen, die sich selbst als "nicht Mann oder Frau" bezeichnen, wurde in Tonhöhe und Klangfarbe angepasst, bis sie von zahlreichen Testhörer_innen, denen sie vorgespielt wurden, keinem Geschlecht mehr eindeutig zugeordnet werden konnten.
Die Initiator_innen appellieren an die gesellschaftliche Verantwortung großer Tech-Konzerne, die mit ihren Stimm-Vorgaben rückwärtsgewandte Geschlechterstereotype fortschreiben würden. Mit Q wollen sie eine Alternative bieten, die helfen soll, dass Vorurteile und Schubladendenken nicht in Technologien wie Künstlicher Intelligenz fortgeschrieben, sondern überwunden werden.
Hier kannst du dir Q anhören:
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 19. März 2019