Achtung, Wundertüte!
BZgA warnt vor Risiken der sogenannten "Legal Highs"
Die drogenähnlichen Substanzen, die meist als harmlose Kräutermischung, als belebender Badezusatz oder Raumduft vermarktet werden, sind meist alles andere als unbedenklich. Sogenannte "Legal Highs" erfreuen sich insbesondere bei jüngeren Menschen wachsender Beliebtheit. Die künstlich hergestellten Rauschmittel sind noch nicht im Betäubungsmittelgesetz registriert und daher teilweise noch legal zu kaufen. Experten sind besorgt und fordern eine Gesetzesänderung.
Währenddessen tauchen auf dem Europäischen Drogenmarkt immer mehr neue Substanzen auf, darunter vor allem synthetische Cannabinoide, die dem Cannabis-Wirkstoff THC ähneln. Über die genauen gesundheitlichen Risiken existieren bislang nur Fallberichte, die aber geben Anlass zur Sorge. Auch Todesfälle hat es inzwischen gegeben, berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Laut dem aktuellen Jahresbericht der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle EBDD und Europol hat die Zahl neu entdeckter Drogen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Allein 2011 wurden 49 neue psychoaktive Substanzen an das Frühwarnsystem der EU gemeldet. Zwei Jahre zuvor waren es noch 24. Unter den im Jahr 2011 gemeldeten Drogen fanden sich 23 neue synthetische Cannabinoide, die häufig als "Legal Highs" bezeichnet werden.
In der Regel werden die Substanzen nicht offen zum Konsum angeboten, sondern zum Beispiel als "Kräutermischung" oder "Badesalze" getarnt vermarktet. Bislang gibt es keine systematischen Studien zu den neuen Wirkstoffen. Es mehren sich aber Fallberichte, in denen Konsumentinnen und Konsumenten unter teils gravierenden Folgen leiden, darunter Panikattacken, Krampfanfälle, Herzinfarkt und Atemstillstand. In einigen Fällen kam es zum Selbstmord, wobei es im Vorfeld keine Anzeichen hierfür gegeben habe. Inwiefern der Konsum von synthetischen Cannabinoiden tatsächlich Ursache der beschriebenen Folgen ist, konnte noch nicht vollständig geklärt werden.
Dennoch warnt BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott vor dem Konsum: "Bei den sogenannten Legal Highs ist in der Regel weder über die Menge noch über die Zusammensetzung der verwendeten Wirkstoffe etwas bekannt. Wer den Inhalt solcher ‚Wundertüten’ raucht oder auf andere Weise konsumiert, geht ein nicht kalkulierbares gesundheitliches Risiko ein. Vom Konsum dieser Substanzen ist daher dringend abzuraten."
Lies im Netz
- www.drugcom.de
Die BZgA informiert auf ihrem Internetportal www.drugcom.de in einem neuen Themenschwerpunkt über Wirkungen und Risiken von synthetischen Cannabinoiden.
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Autorin / Autor: Pressemitteilung / Redaktion - Stand: 5. Juli 2012