Ja richtig, Ryan, nicht Bryan - ich gebe zu, die Schreibweise hat mich auch etwas irritiert ... und nicht nur mich: Mein Süßer hat die CD ausgepackt: "fehlt da nicht ein B?" Die Antwort ist nein - Ryan Adams ist ein amerikanischer Singer-Songwriter, dessen Stil irgendwie zeitlos ist. Der Opener erinnert in der Tat an Bryan Adams und danach gibt es diverse Anklänge zu den Bandits (falls ihr den Film kennt - mit Jasmin Tabatabai und Nicolette Krebitz - wo vier Damen eine Band im Frauenknast eröffnen und damit erfolgreich werden ... bis zum unorthodoxen Ende). Zumindest wurde im Film Bandits auch das Lied "All Along The Watchtower" gecovert und für mich klangen diverse Lieder auf Adams' selbstbetiteltem Album ebenso.

Der Stil variiert zwischen Rock, Grunge und irgendwie folkig/ countrylike. Im Gegensatz zu dem normalen Prozedere ist "Ryan Adams" nicht das erste Album, sondern schon Nummer 14 (oder sogar 15?). Er tummelt sich in diversen Gefilden und ist mit mehreren Bands unterschiedlicher Stilrichtungen unterwegs gewesen. Dafür finde ich "Ryan Adams" etwas platt und nicht spannend genug. Mit nicht einmal 43 Minuten Spielzeit ist das Album auch recht kurz. Eingängig sind die Lieder, es kommt also darauf an, was man will bzw. sucht. "Gimme Something Good" und auch andere Lieder finde ich - trotz ihres tollen Rhythmus - eher deprimierend, aber die Anspieltipps "Trouble", "My Wrecking Ball" und "I Just Might" sind sehr schön. Auch "Let Go" und "Stay With Me" geben so eine Art Sommerfeeling wieder (mit z. T. düstereren Untertönen). Ein nettes Album ist es geworden, überragend finde ich es leider nicht.