Wie sinnvoll es ist, seinem Schatz oder Schwarm Fotos mit sexy Posen oder gar Nacktbilder von sich zu schicken, sei mal dahin gestellt. Fakt ist, dass offenbar nicht wenige Jugendliche "Sexting" praktizieren. Sexting – der Begriff setzt sich zusammen aus „Sex“ und „Texting“ und bezeichnet den Austausch erotischer Nachrichten, Fotos und Videos. Weil solche Bilder leicht in Hände gelangen, für die sie nicht gedacht waren, und weil für Minderjährige hier ganz besonders strenge Regeln gelten, möchte die Landesanstalt für Medien NRW mit einer großen Kampagne über dieses Thema aufklären. Mit knalligen Bildern von anspielungsreichen Früchten - von der Banane bis zur Aprikose - wird unter den Kampagnenmotiven "Mein Ding", "Unser Ding", "Dein Ding" und "Was'n Ding" vermittelt, was erlaubt ist,  was nicht und wie man sich hier auf sicherem Boden bewegen kann.

Denn auch wenn es Privatsache ist, ein nacktes Selfie ("Nude") von sich selbst zu machen, ist das Verschicken solcher Bilder in mehrerer Hinsicht heikel, wenn nicht gar verboten - vor allem, wenn minderjährige Personen daran beteiligt sind. Vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, dass die Herstellung, der Besitz und das Versenden von pornografischem Material strafbar sein kann.

Tatsächlich gibt es beim Sexting, an dem Minderjährige beteiligt sind, nur eine einzige Konstellation, die ok ist: Die Beteiligten sind mindestens 14 Jahre alt, kennen sich und verabreden sich zum Sexting, sind beide ausdrücklich einverstanden, behandeln die Bilder streng vertraulich und zeigen sie keiner einzigen anderen Person (und leiten sie natürlich auch nicht weiter). Ist aber eine:r der Beteiligten unter 14 Jahren (gilt als Kinderpornografie!), werden Bilder geschickt, ohne dass beide einverstanden sind oder werden sie gar mit anderen geteilt, ist das strafbar.

Auch wenn du auf deinem Handy Nudes von anderen minderjährigen Personen gespeichert hast, die dir weitergleitet wurden, kann das rechtliche Konsequenzen für dich haben.

In welchen Fällen das Versenden von Nudes besonders kritisch ist, könnt ihr auf der informativen Kampagnenseite nachlesen und auch, wo ihr Rat bekommt, wenn euch unerwünscht solche Bilder zugesendet werden.