Wenn es doch bloß so einfach wäre: Wir alle schlafen 46 Minuten länger in der Nacht und sind alle gut drauf, produktiv, zufrieden und infolgedessen wahrscheinlich auch nett zueinander.

Eine neue Studie, die auf der Jahrestagung SLEEP 2024 vorgestellt wird, hat nämlich ergeben, dass gesunder Schlaf einen positiven Einfluss auf Dankbarkeit, Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden bei Erwachsenen hat. Hintergrund der Untersuchung war zunächst die Feststellung, dass das Glücksempfinden in den USA in den letzten Jahren abgenommen hat, und im gleichen Zeitraum Schlafprobleme weit verbreitet waren, wie Studienleiter Michael Scullin, außerordentlicher Professor an der Baylor University in Texas erläutert.

Die negativen Auswirkungen von Schlafmangel wurden schon häufig untersucht, aber nicht, wie positiv sich längerer Schlaf auswirkt.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die subjektive Schläfrigkeit und die Stimmungsstörungen verbesserten, wenn so früh ins Bett gegangen wurde, dass durchschnittlich 46 Minuten mehr Schlaf raussprangen. Wurde die Zubettgehzeit hingegen so hinausgezögert, dass 37 Minuten weniger auf der Schlafenseite zu verbuchen waren, verschlechterten sich Schläfrigkeit und Stimmung.

Die Messwerte für Wohlbefinden, Belastbarkeit und Dankbarkeit verbesserten sich im Laufe der Woche signifikant bei verlängerten Schlafzeiten und verschlechterten sich ebenso bemerkenswert bei eingeschränktem Schlaf. Die Teilnehmer:innen mit verlängertem Schlaf schrieben auch doppelt so viel auf ihre Dankbarkeitsliste wie die anderen Studienteilnehmer:innen.

Dankbarkeit - also anzuerkennen, was man Gutes im Leben hat und dafür dankbar zu sein - wird in letzter Zeit als wichtiger Faktor für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit betrachtet.


Sehr also zu, dass ihr zeitig ins Bett kommt, damit ihr den nächstehn Tag und am besten das ganze Leben mehr genießen könnt.