Schöne Menschen haben mehr Freund:innen, bessere Noten, bekommen an der Uni mehr Aufmerksamkeit, werden eher zum  Vorstellungsgespräch eingeladen, verdienen häufig mehr Geld und ihnen werden  weitere positive Eigenschaften angedichtet, einfach, weil sie schön sind. Ganz schön unfair. Vielleicht wollte deshalb ein Forschungsteam aus Norwegen und Großbritannien mal die Kehrseite der Schönheit untersuchen.

Die Forscher:innen um Colin Peter Green wollten herausfinden, ob Attraktivität auch zu riskantem Verhalten verleitet. Das Team analysierte Daten einer US-amerikanischen Langzeitstudie mit  Datensätzen von 30.000 jungen Menschen, die in vier Durchgängen als Teenager bis zu jungen Erwachsenen zu riskantem Verhalten befragt worden waren. Dazu gehörten Fragen zum Alkohol, Zigaretten- und Drogenkonsum ebenso wie ungeschütztem Geschlechtsverkehr und ungewollten Schwangerschaften.

Dabei kam heraus, dass besonders attraktive Jugendliche dazu neigen, viel Alkohol zu trinken - gerne auch mehrere Tage hintereinander oder in Form von Binge Drinking. Allerdings rauchen sie mit geringerer Wahrscheinlichkeit, nehmen seltener andere Drogen und vermeiden ungeschützten Sex eher. Die Forschenden erklären das damit, dass attraktive Jugendliche beliebter sind und häufiger zu Partys und Orten eingeladen werden, an denen es Alkohol gibt. Weil sie so populär sind, wollen sie auch besonders cool sein - Drogen und ungewollte Schwangerschaften gehören offenbar zum Coolsein nicht dazu, Alkohol aber schon - zumindest für die US-amerikanischen Jugendlichen, die für die Studie befragt wurden.

Weil sie oft ein besseres Selbstbewusstsein haben, können sie bei riskantem Verhalten eher mal nein sagen, doch beim Alkohol scheint das nicht so gut zu klappen. Dies kann auch zu Problemen im Erwachsenenalter führen.

Also ihr Schönen, gebt Acht, dass ihr nicht dem Alkohol anheim fallt und alle anderen vergesst nicht: Perfekt aussehen muss nur, wer sonst nichts kann ;-).