Schön, schlank, sexy?

Neue österreichische Studie zeigt, dass sich Jugendliche durch idealisierte Körperbilder im Internet zunehmend unter Druck gesetzt fühlen.

Eine aktuelle Studie mit dem Titel „Schönheitsideale im Internet“ offenbart, was viele täglich am eigenen Leib spüren: Die ständige Konfrontation mit unrealistischen Schönheitsidealen verunsichert und sorgt für Druck - vor allem bei Jugendlichen. An der Studie nahmen 400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren teil, zusätzlich wurden vier Fokusgruppen-Gespräche mit insgesamt 56 Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren durchgeführt. Dabei kam heraus, dass der Großteil der Befragten zwar „eher zufrieden“ mit dem eigenen Aussehen ist, die Hälfte aber dennoch gerne etwas an ihrem Körper ändern würde, bei den Mädchen sind es sogar 60 %.

Aussehen ist wichtig, klar, darum ist ihnen, wenn sie Bilder von sich posten,  vor allem wichtig, schön (68 %), gestylt (64 %) und schlank (54 %) auszusehen. Sich sexy darzustellen, ist für 34 Prozent von Bedeutung, wobei Jungen (40 %) darauf deutlich mehr Wert legen als Mädchen (27 %)

28 Prozent haben schon einmal über eine Schönheitsoperation nachgedacht

Soziale Netzwerke spielen bei der Selbstwahrnehmung eine große Rolle, 78% Prozent der Befragten ab 15 Jahren stimmten dieser Einschätzung zu. Insbesondere die ständigen Vergleiche mit anderen machen ihnen das Leben schwer. Vor allem Influencerinnen und Influencer aus den Bereichen Beauty und Fitness haben einen Einfluss auf Kinder und Jugendliche, meinen drei Viertel der Befragten (74 %). Rund die Hälfte (53 %) gibt an, aufgrund entsprechender Bilder schon einmal etwas am eigenen Aussehen geändert zu haben. Ebenso viele Jugendliche haben bereits Produkte gekauft, die von Influencerinnen und Influencern empfohlen wurden. 28 Prozent haben sogar schon einmal über eine Schönheitsoperation nachgedacht.

Vor allem Mädchen sehen sich im Internet außerdem dem Risiko ausgesetzt, wegen ihres Äußeren beleidigt zu werden. 74 Prozent haben eine solche Situation schon einmal beobachtet. Es sind auch wieder besonders Mädchen (84 %), die von abwertenden Äußerungen im Internet und in Sozialen Netzwerken berichten.

Strategien gegen Schönheitswahn

Und wie helfen sich Jugendliche selbst gegen diesen Dauerstress? Sie arbeiten an der Selbstakzeptanz, versuchen aktiv, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und hinterfragen, warum solche Inhalte sie stressen. Auch ein bewussterer Umgang mit sozialen Netzwerken wurde von den Befragten als Strategie genannt - etwa Pausen einzulegen oder nur solchen Influencer:innen zu folgen, die einem gut tun. Nicht zuletzt scheinen Komplimente im Freundeskreis und das gemeinsame Lachen über stressende Inhalte gute Heilmittel zu sein. Auch wenn vielen diese Strategien bewusst sind, können sie sich dem Sog von Online-Angeboten nur schwer entziehen. Darum wünschen sie sich auch Unterstützung von Lehrenden und vor allem von Eltern. 57 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht.
Auch die Betreiber solcher Plattformen sind den Jugendlichen zufolge in der Pflicht. Von ihnen wünschen sie sich beispielsweise eine Kennzeichnung bearbeiteter Bilder.

Die Studie „Schönheitsideale im Internet“ wurde vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung im Auftrag des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und der ISPA – Internet Service Providers Austria im Rahmen der EU-Initiative Saferinternet.at durchgeführt.

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Autorin / Autor: Pressemeldung / Redaktion