Schreib mal wieder!
Am 9. Oktober ist Weltposttag
Nein, wie aufregend! Wart ihr heute schon am Briefkasten? Und? War etwas anderes darin als Zettel vom Pizza-Service und die Rechnung vom Kieferorthopäden? Nicht? Na, so ein Ärger aber auch. Dabei ist doch heute Weltposttag und wenn das kein Tag zum Briefe kriegen ist, wann dann? Der Brief gehört schließlich zu einer aussterbenden Art.
Möglicherweise kriegt man auch nur Briefe, wenn man selbst welche schreibt und dafür ist ja heute nun wirklich die beste Gelegenheit. Ein Brief - für alle, für die das ein Fremdwort ist, ist eine - im Idealfall von Hand - geschriebene Botschaft von Mensch zu Mensch. Briefe gibt es nicht nur zu Anlässen (Einladungen, Trauerschreiben, Geburtsanzeige), sondern auch einfach so. Und weil viele von euch vielleicht noch nie einen geschrieben haben und gar nicht wissen, wie das geht, gibt es hier eine kleine Anleitung:
Briefe schreiben für Einsteiger/innen
- Nimm ein Blatt Papier und einen Stift!
- Überlege dir, was du schreiben willst
- Schreibe eine nette (oder böse?) Begrüßung (z.B. Hallo..., Liebe....)
- Schreibe, was du zu sagen hast. Du kannst ruhig ausschweifend werden. Fasse deine Gefühle, Gedanken, Erlebnisse in Worte, ja sogar in ganze Sätze. Verwende Smilys sparsam. Verwende keine Abkürzungen. Keine Sorge, es gibt keine Zeichenbegrenzung!
Denke daran: ein Brief kann nicht mit einem Klick gelöscht werden! - Verabschiede dich am Schluss. Du musst keine Links daruntersetzen. Es ist nicht nötig darunter zu schreiben, mit welchem Stift dieser Brief erstellt wurde!
- Stecke deinen Schrieb in einem Umschlag.
- Adressiere ihn mit der Postanschrift! Klebe eine Briefmarke darauf - die gibt es in der Postfiliale, falls du eine findest.
- Schmeiß ihn in einen der selten gewordenen Briefkästen.
Und wenn ihr es schafft, den Brief noch dieses Jahr abzuschicken, dann kommt ihr auch noch in den Genuss des Vorzusgpreises von 55 ct. Ab dem 1. Januar 2012 wird der papierne Gruß nämlich um 3 Cent teurer.
Ist ja eigentlich Wahnsinn, dass jährlich allein in Deutschland rund 70 Millionen Briefe durch die Republik gekarrt werden. Ökologisch ist das vermutlich nicht, aber eine SMS, einen Eintrag auf Facebook oder eine schnöde E-Mail kann man weder küssen, noch unters Kopfkissen legen, man kann sie nicht parfümieren, bemalen, verzieren und auch nicht zu Bündeln gebunden in einer Erinnerungskiste verstauben lassen, um sie Jahre später mit Tränen in den Augen wieder durchzublättern. Darum ehren wir heute diese wunderschön altmodische Form der zwischenmenschlichen Kommunikation und fordern euch auf, jemand mit einem persönlichen Brief eine ganz besondere Freude zu machen :-).
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 9. Oktober 2012