Das Buch "She gets the girl" von Rachael Lippincott und Alyson Derrick ist im dtv-Verlag erschienen. Es geht um Molly und Alex, die beide neu an die Uni kommen und und unterschiedlicher kaum sein könnten: Alex ist selbstbewusst und kommt gut bei den Mädels an, während Molly schüchtern ist und keine Freunde hat. Als Alex mitbekommt, dass Molly sich nicht traut, ihren Schwarm anzusprechen, wittert sie ihre große Chance: Wenn sie Molly dabei hilft, kann sie vielleicht ihrer Exfreundin zeigen, dass sie nicht egoistisch ist und sie überzeugen, ihr nochmal eine Chance zu geben.

Das Buch ist lebendig und fesselnd geschrieben. Es macht Spaß, die Entwicklung der beiden Protagonistinnen und die Dynamik zwischen ihnen zu beobachten. Mir persönlich hat leider etwas die Tiefe gefehlt. Es werden zum Teil etwas klischeehaft Teenie-Probleme beschrieben, die Dynamik der Lovestory ist vorhersehbar und entwickelt sich so richtig erst ganz am Schluss. Es gibt werden durchaus schöne Begegnungen und Gespräche beschrieben. Beide Charaktere werden auch in der Beziehung zu ihrer Familie beschrieben, wodurch man gut verstehen kann, warum die beiden so geworden sind, wie sie sind. Die Lovestory bekommt leider nicht genug Zeit, um auch hier in die Tiefe zu gehen, berührende Gespräche zu zeigen und ein differenzierteres, nicht nur auf Klischees beruhendes Bild von Liebe zu zeichnen.

Alles in allem ein netter, leichter Roman, der ganz selbstverständlich mit Queerness umgeht. Wer Tiefe sucht und sich an Klischees stört, ist nicht so gut bedient.


*Erschienen bei dtv*