Sing me to sleep – Ein tödliches Lied
Autorin: Gabi Burton
ins Deutsche übersetzt von Yola Schmitz
Saoirse ist eine der besten Soldaten. Dadurch wird Prinz Hayes auf sie aufmerksam. Er möchte sie als Bodyguard einstellen. Doch Saoirse ist keine normale Soldatin. Sie ist eine Sirene und diese werden seit Ewigkeiten verfolgt und ermordet. Um ihre Familie über Wasser halten zu können, wird Saoirse nachts heimlich zu einer Auftragskillerin. Es wäre viel zu gefährlich, so nah an der Königsfamilie zu sein mit diesen düsteren Geheimnissen.
Als aber Drohbriefe auftauchen, beschließt sie dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Also nimmt sie schlussendlich das Angebot des Prinzen doch an. Im Schloss lernt sie Prinz Hayes schnell näher kennen, und er ist so anders als Saoirse erwartet hatte.
Zwischen ihnen knistert es schnell, allerdings möchte Prinz Hayes unbedingt den aktuellen Schrecken des Landes, einen unbekannten Killer stoppen. Nur ist dieser Killer Saoirse gar nicht so unbekannt, immerhin ist sie es selbst …
Meine Meinung zum Buch
Dark Fantasy, Auftragskiller und Sirenen. Eine faszinierende Grundidee, nur nicht so faszinierend umgesetzt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich erst vor kurzem eine recht ähnliche Geschichte gelesen habe. Vielleicht war ich dadurch nicht ganz so sachlich. „Sing me to sleep“ wollte ich wirklich lieben, doch leider war es dem Buch nicht möglich, mich zu begeistern. Ich habe es genossen es zu lesen, würde aber nicht sagen „Wow, ihr müsst dieses Buch lesen“.
Laut Klappentext sollte die Geschichte auch ein bisschen düster sein, das war meiner Meinung nach nicht der Fall. Das Einzige, was ich ein wenig verstörend fand, war die Art, wie unsere Hauptfigur zum Teil nach einem ihrer Morde agierte und was sie so dachte.
Die Charaktere des Buches sind generell ein schwieriges Thema. Die Liebesgeschichte zwischen Hayes und Saoirse zum Beispiel war nicht wie erwartet. Wo waren die Enemies? Aber gut, die meisten Geschichten, die mit Enemies-to-Lovers beworben werden, sind nicht wirklich so. Vielleicht sollte ich aufhören, jedes Mal darauf zu hoffen, so eine Liebesgeschichte zu bekommen. Die Umsetzung von Enemies-to-Lovers ist halt nicht leicht, was mir bewusst ist. Ich verstehe nur nicht, warum man eine Geschichte so bewirbt, wenn es keine Enemies im Buch gibt. Ganz generell sehen wir von der Romance in der Geschichte nicht viel. So wirklich nah kommen die zwei sich nicht.
Aber auch Saoirse und Hayes als Charaktere werden es niemals auf meine Liste mit Lieblingsbuchcharakteren schaffen. Saoirse ist sehr verschlossen und zeigt ihre Gefühle selten. Sie ist Auftragskillerin und schert sich kein bisschen um ihre Opfer. So werden die meisten Sirenen beschrieben. Sie hinterfragt keinen ihrer Aufträge. Oder zumindest nicht bis zur Mitte des Buches.
Auch Hayes ist ein bisschen seltsam. Er feiert Partys, hat viel Spaß und keine Ahnung darüber, wie das Leben außerhalb der Schlossmauern aussieht. Das Land, welches man irgendwann regieren wird, sollte man zumindest ein bisschen kennen, immerhin ist er kein Teenager mehr.
Mit der Auflösung war ich dann doch ganz zufrieden. Einiges kam doch überraschend. Das Ende verspricht außerdem ein zweites Abenteuer. Vielleicht sehen wir dort auch mehr von Saoirse und Hayes und den Funken zwischen ihnen. Insgesamt ging alles ziemlich schnell, die Geschichte liest sich dennoch recht flüssig.
Wer echte Enemies-to-Lovers und Dark Fantasy erwartet, wird mit „Sing me to sleep“ vermutlich enttäuscht. Wer jedoch offen für Sirenen und eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte ist, wird mit diesem Buch fündig.
Erschienen bei cbj
Autorin / Autor: starshinee - Stand: 12. September 2024