Skogland brennt
Autorin: Kirsten Boie
Altersempfehlung: Ab 15 Jahren
Triggerwarnung: Amoklauf, Tod, Gewalt
Als sich das Land zwischen dem Süden und dem Norden durch die vielen Attentate wieder anfängt zu spalten, beschließen Prinzessin Jarven, ihre beste Freundin Ylva und Joas ein Sommercamp für Jugendliche auf die Beine zu stellen, um dem entgegenzuwirken. Doch plötzlich verschwindet Joas spurlos und Jarven muss sich fragen, ob er sie für eine andere verlassen hat. Währenddessen schmiedet Hjalmar, der Sohn einer der ältesten Adelsfamilien in Skogland, die zur rechtsextremen Arisch Patriotische Partei (APP) gehört, einen grausamen Plan. Er möchte das größte Attentat von Skogland planen und als Märtyrer in die Geschichte eingehen.
Das Buch ist der dritte Band der Reihe und die Altersempfehlung sollte man auf jeden Fall beachten. Obwohl ich die ersten beiden Bände nicht gelesen habe, habe ich viel von dem Buch erwartet und wurde nicht enttäuscht. Angelehnt ist die Geschichte historisch an den rechtsextremen Attentäter Anders Behring Breivik in Oslo, der erst eine Bombe in der Osloer Innenstadt gezündet hatte und dann einen Amoklauf auf Utoya am 22. Juli 2011 verübt hat. Auf der Insel fand gerade ein Feriencamp statt. Sie erzählt die Szenen sehr bildlich und brutal. Da ich Bücher und Filme über die Tat von Anders Behring Breivik konsumiert habe, hat mich die Geschichte doch sehr mitgenommen, obwohl es ein fiktives Jugendbuch ist.
Kirsten Boie schreibt super spannend und schnelllebig. Vor allem zum Ende hin wird das Erzähltempo noch einmal angezogen, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Nicht alle Stränge, die im Buch angefangen werden, löst sie am Ende auf. Das könnte man als kleinen Kritikpunkt anmerken. Für die Spannung des Buches ist es aber eigentlich egal und mir hat es gefallen, dass sie sich am Ende auf ihren Hauptstrang konzentriert.
Ich finde die Welt schön erzählt. Das Land erinnert an die skandinavischen Länder. Sehr spannend ist, dass Kirsten Boie die beiden Seiten der Nord- und der Südkogen auch optisch voneinander getrennt hat. Ich verstehe historisch gesehen, warum die großen blauäugigen blonden Menschen das Volk sind, welches die besseren Möglichkeiten und finanziellen Mittel hat. Trotzdem glaube ich, dass man hier etwas mutiger hätte sein können und diesen Fakt hätte drehen können.
Zusammengefasst ist es ein tolles und spannendes Buch und eine große Leseempfehlung für jeden, der Spaß an einem politischen Thriller hat. Trotzdem muss hier noch einmal gesagt sein, dass er nichts für schwache Nerven ist. Vor allem nicht für diejenigen, denen der Amoklauf damals sehr nahe gegangen ist.
Erschienen bei Oetinger
Autorin / Autor: Annalena - Stand: 27. November 2024