Alle zwei Wochen geht eine Sprache verloren

Am 21. Februar ist Internationaler Tag der Muttersprache

Zum Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar erinnert die UNESCO an die weltweite Vielfalt der Sprachen. Von den heute rund 6.000 gesprochenen Sprachen sind nach Einschätzung der UNESCO die Hälfte vom Verschwinden bedroht. Alle zwei Wochen geht eine Sprache verloren. Um die sprachliche Vielfalt zu fördern, legt die UNESCO in diesem Jahr den Fokus auf muttersprachlichen Unterricht und inklusive Bildung. Länder sollen ermutigt werden, Bildungsangebote und Schulunterricht in den jeweiligen Muttersprachen zu unterstützen.


*Ein einzigartiges Reservoir an menschlichen Erfahrungen*
"Jede Sprache ist nicht nur ein Zeichensystem für unsere Kommunikation im Alltag. Sie ist auch ein jeweils einzigartiges, über unzählige Generationen gewachsenes Reservoir an menschlichen Erfahrungen und Kenntnissen", sagte Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission. "Verschwindet eine Sprache, verliert die Weltgemeinschaft ein Stück Wissen über sich selbst. Das Bewahren von Sprachen bedeutet stets auch eine Anerkennung der wichtigen Werte regionaler Identität."

In Deutschland finden vielfältige Aktionen am Tag der Muttersprache statt wie etwa in Saarbrücken die grenzüberschreitende Veranstaltung "Muddaschpròòch!". Das Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg hat eine facettenreiche Sprachkultur. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Lothringen und Luxemburg werden nicht nur Deutsch und Französisch gesprochen, sondern auch die Mundarten Moselfränkisch und Rheinfränkisch.

Seit dem Jahr 2000 ist der Internationale Tag der Muttersprache ein Welttag zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit. Der UNESCO-Atlas der Bedrohten Sprachen verzeichnet derzeit 2.474 Sprachen nach Name, Bedrohungsgrad und Region, darunter befinden sich auch 230 Sprachen, die seit 1950 verschwunden sind. Der Atlas wird wöchentlich aktualisiert.

*Positive Einstellung zur Muttersprache wichtiger Überlebensfaktor*
Dass Sprachen gefährdet sind, hat vielfältige Gründe. Krieg, Vertreibung und Stigmatisierung gehören ebenso dazu wie Migration und Vermischung der Sprachen. Auch neue Informationsmedien begünstigen den weltweiten Einfluss einzelner "großer" Sprachen, insbesondere des Englischen.  Ein wichtiger Faktor zur Stärkung gefährdeter Sprachen ist eine positive Einstellung zur eigenen Muttersprache.

Lies die Meldung im Netz

Mehr Sprachen auf LizzyNet

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 21. Februar 2012