Taking Chances - Im Herzen bei dir
Autorin: MOLLY MCADAMS
übersetzt von Justine Kapeller
Endlich. Nachdem sie ihr bisheriges, 18-jähriges Leben unter der strengen Aufsicht ihres Marine Dads und seiner Einheit auf der Basis verbracht hat, möchte Harper, die Hauptfigur in Molly McAdams Roman „Taking Chances – Im Herzen bei dir“, nun all die Dinge machen, die ihr bisher verwehrt waren. Schließlich geht sie jetzt ans College, höchste Zeit zu erfahren, was das Leben alles bietet!
Dafür zieht sie auch gerne zwölf Flugstunden weit weg nach San Diego, hübsch entfernt von ihrem Vater.
Dass Harper allerdings wie ein kleines Kind ist, egal ob es um Klamotten, Schminke, Jungs oder Partys geht, zeigt sich bereits in den ersten Momenten mit ihrer neuen besten Freundin, ihrer Zimmergenossin, Bree, im Studentenwohnheim.
Als die Grundlagen für Makeup und die ersten Shoppingtrips erledigt sind, geht es auch schon ans Eingemachte – im Haus von Brees Bruder Chase, wo er mit ein paar anderen Jungs lebt und praktisch jedes Wochenende eine Party feiert.
Schnell spitzt sich hier zunächst eine Dreiecksbeziehung zu, bestehend aus der offenbar von allen Jungs begehrten Harper, Chase, nach dem sie ein schmerzhaft körperliches Verlangen hat, obgleich er charakterlich ein totaler Arsch ist, und Brandon – der eigentlich zu perfekte Gentleman, mit dem Harper sehr schnell zusammenkommt. Das ganze artet schließlich mit dem Auftauchen von Harpers bestem Freund von der Basis, Jason Carter (genannt Carter) in einem Viereck aus nur um letztlich doch auf Brandon hinauszulaufen.
Zugegeben, so schlecht, wie es jetzt vielleicht klingen mag, ist der Roman nicht, so wirr allerdings schon und er hätte sich definitiv nicht auf knappe 500 Seiten strecken müssen. Tatsächlich fällt es mir schwer, viel dazu zu sagen, denn trotz der beträchtlichen Seitenzahl steht kaum etwas drinnen. Sehr kurz gefasst könnt man ihn als eine jugendfreie Mischung aus Shades of Gray und Twilight beschreiben, mit einer ordentlichen Priese Sarkasmus und zu vielen Schlägereien.
Der Schreibstil ist teilweise schon zu einfach, während für die Storyline ein hohes Maß an geistiger Reife gefordert ist, auch ist es schwer sich mit den Charakteren zu identifizieren. Unterhaltsam ist es, ohne Frage, ob man sich nun an der umständlichen Beziehungsverstrickung oder Harpers sarkastischen Kommentaren vergnügt, empfehlen werde ich es dennoch nicht.
Wie bereits erwähnt, ist der größte Teil der Geschichte nichts als heiße Luft und der Handlungsablauf ein einziges, unrealistisches Chaos, bei dem man die Hauptfigur am liebsten packen und zurück in die Obhut der Marines schicken möchte.
Ich für meinen Teil hatte wahrhaft mehr erwartet.
*Erschienen bei mira-Taschenbuch Verlag*
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Autorin / Autor: cheshirekitty - Stand: 9. Februar 2016