All die Castingshows, die uns im Fernsehen mit der Vorstellung von "am besten, am schönsten, am talentiertesten" quälen, suggerieren, dass es nur eines im Leben gibt: man muss es mit allen Mitteln weit bringen, gewinnen, Erste werden, die Beste sein. Schließlich kann nur eine Germany's next Topmodel werden, nur einer Superstar, nur einer kriegt die Rolle im Film, nur vier kommen in die Band.

Die diversen Jurys aus A-, B- oder auch gar keinen Promis fordern darum von den KandidatInnen, zu kämpfen, an sich zu denken, die Ellbogen auszufahren oder gar die Krallen zu zeigen. EinzelkämpferInnen sollen sie sein, stark, selbstbewusst, das eigene Ziel unerschütterlich vor Augen. Sie sollen nicht zurückschrecken, andere zu verpetzen oder ihnen eiskalt die Show, das schöne Kleid, den besten Song zu stehlen.

Das nervt, weil die Welt keine Casting-Show ist und es niemandem nützt, wenn jeder nur noch an der Verwirklichung seiner ganz persönlichen Träume arbeitet ohne Rücksicht auf den Rest der Menschheit. Auf der anderen Seite gibt es durchaus so etwas wie einen gesunden Egoismus, der einen davor schützt, sich aufzuopfern oder aufzugeben, ausgenutzt oder manipuliert zu werden. Egoismus hat eben auch etwas mit Individualismus zu tun. Welche positiven und negativen Aspekte dein persönlicher Ego-Faktor aufweist, kannst du hier testen...