The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
Autor: Hank Green
ins Deutsche übersetzt von Katarina Ganslandt
Als April in Manhattan eine mysteriöse Skulptur entdeckt und ein Video von dieser ins Netz stellt, ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Denn auf der ganzen Welt sind identische Skulpturen aufgetaucht und sie scheinen nicht von der Erde zu stammen. Niemand weiß, warum sie hier sind - und ob sie gefährlich sind. April wird schlagartig weltberühmt und zur Zielscheibe für eine Gruppe von Verschwörungstheoretikern, deren zunächst virtuelle Attacken bald zur realen Gefahr werden...
„The April Story“ von Hank Green ist eine äußerst ungewöhnliche Geschichte, die sowohl Themen unserer Zeit als auch Science-Fiction und Mystery beinhaltet.
Das Buch beschäftigt sich mit den Gefahren und der Macht von Verschwörungstheorien und sozialen Medien und der Frage, wie sinnvoll es ist, sich zwingend für eine Seite zu entscheiden und welche Konsequenzen dies nach sich ziehen kann. So reagieren einige Vertreter der verschiedenen Lager im Laufe der Geschichte regelrecht hysterisch, was sie zu gefährlichen Handlungen verleitet.
Wer aufmerksam liest, wird viele Parallelen zu aktuellen politischen Entwicklungen finden und sich unweigerlich die Frage stellen, wie man selbst in dieser Situation reagiert hätte.
Auch wird immer wieder thematisiert, wie gefährlich es sein kann, wenn einem einzelnen Menschen zu viel Macht zugesprochen wird und welchen Schaden die Sucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung verursachen kann.
Der Roman ist sehr spannend und raffiniert geschrieben; Hank Green versteht es, seine Leser gelegentlich auf falsche Fährten zu führen, um sie letztlich doch komplett zu überraschen.
Ähnliches gilt für seine Protagonistin, die abwechselnd sehr sympathisch und dann wieder sehr egoistisch wirkt, deren Beweggründe man manchmal nachvollziehen kann und die man manchmal am liebsten schütteln möchte.
Gelegentlich macht die Handlung, insbesondere zu Beginn, einige Zeitsprünge, wohingegen andere Abschnitte etwas langatmig sind. Gegen Ende hin werden einige Fragen aufgeworfen, die nicht alle beantwortet werden, jedoch untermauert dies das mysteriöse Ende noch einmal.
Auch die kontinuierliche Spannung und die unterhaltsame Erzählweise bügeln etwaige Schwächen problemlos aus.
Alles in allem ist „The April Story“ eine gute Studie über unser aktuelles Zeitgeschehen und regt dazu an, genauer darüber nachzudenken, wie man damit umgehen könnte. Sowohl für jüngere als auch für ältere Leser sehr empfehlenswert!“
Erschienen bei dtv
Autorin / Autor: Anna - Stand: 19. April 2024