Der Liebesroman „The stars we reach“, geschrieben von Lorena Schäfer, erschien 2023 bei dem Verlag One, umfasst 384 Seiten und ist der erste Band der Emerald Bay Trilogie.
In dieser Strangers-To-Lovers-Geschichte geht es um die 18-jährige Ivy, die nach der Trennung von ihrem Freund beschließt ans andere Ende der Welt zu ziehen: Nach Australien. Nachdem ihr Freund Leon sie betrogen hat, brechen ihre Zukunftspläne zusammen. Sie weiß nicht mehr, was sie wirklich mit ihrem Leben anfangen will, und bricht ihr Studium ab. Sie packt ihre Koffer, beschließt sich ihren Kindheitstraum zu erfüllen und reist nach Australien. In dem kleinen Küstenort Emerald Bay geht sie ihrem Job als Erntehelferin nach und versucht sich selbst zu finden. Nur eine Regel hat sie für ihre Zeit in Australien aufgestellt: Keine Kerle mehr! Umso schockierter ist sie, als sie herausfindet, dass ihre Mitbewohnerin Taylor in Wahrheit ein Typ ist. Ihre Begeisterung hält sich anfangs dementsprechend in Grenzen, doch nachdem Ivy ihren gutaussehenden Mitbewohner besser kennenlernt, erliegt auch sie seinem Charm. Aber ist Ivy nach allem wieder bereit für eine Beziehung?
Ivy ist gerade mit der Schule fertig geworden, hat angefangen zu studieren und merkt nach der Trennung von ihrem Freund, dass sie ihr ganzes Leben nach ihm ausgerichtet hat. Sie steht vor dem Nichts. Was soll sie jetzt in ihrer Zukunft machen? Ich finde das ist ein sehr spannender Punkt, wo die Autorin ansetzt, da auch ich mir unter anderem diese Frage stelle nach meinem Abschluss. In dem Roman von Lorena Schäfer lernt man die 18-jährige Ivy kennen, die keine Ahnung hat, wie sie ihr Leben leben soll, da man ihr alle Entscheidungen zuvor abgenommen hat. Später trifft sie auf Freya, ihre australische Freundin, der es genauso geht, die aber schon jeden Minijob ausprobiert hat, den man in Emerald Bay kriegen kann, und auf Nathan, der das Unternehmen seiner Eltern übernimmt. Und Taylor zum Beispiel wusste als Kind schon, dass er wie sein Vater handwerklich tätig werden will. Ich finde es sehr spannend, dass Schäfer hier mit verschiedenen Ausgangspunkten für Jugendliche nach ihrem Abschluss umgeht und alle differenziert darstellt. Es passt sehr gut zu dem Roman und seiner Zielgruppe und es ist schön, sich nicht allein fühlen zu müssen, wenn man sieht, dass es den Charakteren vielleicht ähnlich geht wie einem selbst.
Ich muss gestehen, dass ich das Buch schon vor einer Weile angefangen habe zu lesen, aber es dennoch ein bisschen gedauert hat, bis ich wirklich reinkam. Mir gefällt der Ort Australien, den die Autorin für ihr Buch gewählt hat, wirklich sehr gut. Sie beschreibt die Orte, die Menschen und auch das Gemeinschaftsgefühl in dem australischen Küstenstädchen sehr detailliert und angenehm. Dennoch muss ich leider sagen, dass mir oft die Gedankengänge und inneren Monologe der Charaktere etwas kitschig und abwegig rüberkamen. Es ging in den meisten Kapiteln um die gleichen Probleme und jedes Mal, wenn die Charaktere etwas Schönes erlebt haben, haben sie kurz darauf an ihr Problem zurückgedacht und es ging von vorne los. Zum Teil sind die inneren Monologe dennoch gut getroffen und ich denke jeder von uns kennt die Gedanken an ein Problem, die nie verschwinden wollen. Nichts destotrotz war es mir manchmal zu viel. Die Erwähnungen waren etwas zu oft, etwas zu lang und in ihrer Gesamtheit haben sie mich eher dazu getrieben das Buch kurz wegzulegen.
Besonders begeistert war ich aber von den Charakteren. Wie schon oben, bezüglich des Schreibstiles angemerkt, konnte ich die Handlungen fast immer nachvollziehen, die Ängste verstehen und wenn ich einen Satz, wie eine Idee, unlogisch fand, dann fand einer der anderen Charaktere das auch. Was ich damit sagen will ist, dass die Charaktere sehr authentisch wirken und Unstimmigkeiten oft an Charakteren lagen, die extra fragwürdig handelten und nicht am Buch selbst. Außerdem war die Vielfalt der Charaktere toll. Es gab zwar einige Klischees, aber auch das hat die Autorin so mit einbezogen, dass auch die Hauptprotagonisten diesen Charakter klischeehaft fand. Generell habe ich es geschafft, mit der Hauptprotagonisten warm zu werden und habe sie echt ins Herz schließen können.
Zum Schluss kann ich sagen, dass es ein lieblicher und ruhiger Jugendroman ist, den man zur Entspannung gerne lesen kann. Vor allem Teenager zwischen 12 und 18 Jahren könnten an diesem Roman Interesse hegen, da Schäfer die Frage nach Lebensplänen und der Wahl des Jobs differenziert und spannend eingebaut hat. Alles in allem ein rundes und süßes Buch über Liebe und die Zukunft von jungen Menschen, dass ich jedem ans Herz legen kann.
Autorin / Autor: Amelie Ploch - Stand: 20. August 2023