This Vicious Grace - Die Auserwählte
Autorin: Emily Thiede
Übersetzt von Susanne Gerold
Die achtzehnjährige Alessa hat auf der Insel Saverio eine besondere Stellung inne. Sie ist die Finestra – ihre Aufgabe ist es, ihre Heimat vor den Schrecken des Divorando zu schützen, dem Tag, an dem der zornige Gott Crollo seine Scarabei losschickt, um die Insel zu vernichten.
Alessa muss sie bekämpfen, doch braucht sie dazu eine oder einen Fonte, dessen Macht sie nutzen und verstärken kann, um die Feinde zu besiegen. Das einzige Problem dabei – Alessas magische Gabe hat bereits drei Fontes getötet und das nur durch eine bloße Berührung.
Während das Volk langsam Zweifel an seiner Finestra bekommt und auch Alessa sich ihrer Aufgabe kaum gewachsen sieht, wird auch noch ein Anschlag auf sie verübt. In ihrer Verzweiflung heuert Alessa den zwielichtigen Dante als ihren Leibwächter an. Er soll sie beschützen und dafür sorgen, dass sie bis Divorando überlebt und einen oder eine neue Fonte finden kann. Doch schon bald erkennt Alessa, dass zwischen ihr und Dante eine ganz besondere Verbindung entstehen könnte.
Eine Verbindung, die ihnen beiden gefährlich werden kann...
„This Vicious Grace“ lässt sich wohl vor allem so beschreiben: Endlich mal wieder eine Fantasygeschichte, die mich richtig mitgerissen hat! Das Buch hatte mich schon auf Seite eins und hat mich die ganze Zeit über nicht wieder verloren.
Für mich war alles da, was gute Fantasy ausmacht. Ein tolles Setting, interessante, abwechslungsreiche und nahbare Charaktere, super Dialoge und eine originelle Art der Magie. Auch Romantik gab es, was nun nicht zwingend in das Genre gehören muss, aber hier wunderbar gepasst hat. Ganz Saverio stützt sich offenbar auf die italienische Lebensart, doch ist Italienisch dort die „alte Sprache“ und es scheint schon eine ganze Weile her zu sein, dass Italien als solches existiert hat. Ich bin gespannt, im zweiten Band vielleicht noch etwas mehr über Saverios Geschichte zu erfahren. Alessa ist eine fabelhafte Protagonistin, ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen. Die Chemie zwischen Dante und ihr ist großartig, ich musste bei ihren Wortgefechten nicht nur einmal wirklich laut lachen. Auch die Nebenfiguren haben mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Einziges Manko ¬– aber das ist Meckern auf hohem Niveau – war eine Figur, die neben Divorando so ein bisschen der Bösewicht sein sollte. Diese hat mir überhaupt nicht zugesagt und ich denke fast, dass man sie sogar hätte weglassen können. Aber vielleicht spielt sie ja auch noch mal auf die ein oder andere Art eine Rolle in der Fortsetzung. Ansonsten fand ich die Dynamik zwischen den Figuren super. Die Menschen, die Alessa im Laufe der Geschichte kennenlernt, sind durch die Bank weg interessant und jeder ist auf seine oder ihre Art liebenswürdig. Außerdem liebe ich es, wenn irgendwann so „ein großer Zusammenschluss“ passiert, bei dem es wichtig ist, dass alle füreinander einstehen. So auch hier. Das Ende hat mir wirklich Lust auf mehr gemacht. Ich freue mich schon sehr darauf, im Herbst Teil zwei verschlingen zu können und setze große Hoffnungen darauf!
Alles in allem ist „This Vivious Grace“ schon jetzt ein Jahreshighlight. Und wir haben ja schließlich erst Januar – das will wohl etwas heißen.
*Erschienen bei LYX*
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Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 20. Januar 2023