Daphne wächst in einem kleinen griechischen Dorf auf und führt ein eigentlich ganz normales Leben: Sie lebt mit ihrem Freund zusammen und hilft ihrer Großmutter immer wieder in deren Gaststätte aus. Doch während der Raunächte spielt das Dorf verrückt. Es wird geflutet von Fremden, die Daphne nicht kennt. Seltsam, in so einem kleinen Dorf.

Als eine fremde Frau namens Ionna sie anspricht und ihr mit Tränen in den Augen einen Brief überreicht, ist Daphne verwirrt. Warum behauptet Ionna, die beiden würden sich kennen und lieben? Und warum weiß sie nichts davon? Stück für Stück kommt Daphne dem Geheimnis um ihr Heimatdorf und der Frau auf die Schliche und entdeckt dabei einen ganz neuen Teil ihrer selbst.

Ich fand das Buch im positiven Sinne sehr außergewöhnlich. Zum einem fand ich es toll, einen Fantasyroman zu lesen, in dem eine queere Liebesgeschichte eine zentrale Rolle spielt. Zum anderen wird aus Daphnes Perspektive erzählt, wie sie in der Gegenwart immer ein Stück mehr von ihrer Vergangenheit mit Ionna herausfindet. Gleichzeitig wird aus Ionnas Perspektive berichtet, deren Erzählung beginnt, als die beiden sich kennenlernen und sich den gegenwärtigen Ereignissen immer weiter annähert. Das hat der Geschichte einen ganz neuen Twist gegeben.

Ich fand die Geschichte wirklich gut und zeitweise hat sie mich auch sehr in ihren Bann gezogen. Trotzdem muss ich leider sagen, dass mir die Geschichte teilweise etwas zu langatmig war. Ich hatte mir unter dem Buch einen klassischen Fantasyroman mit großen Spannungsbögen, Plottwists und Fantasy im Vordergrund vorgestellt, für mich war es aber eher eine Liebesgeschichte mit Fantasyaspekten.
Ich fand die Geschichte an sich trotzdem sehr schön und würde sie weiterempfehlen. Es sei nur gesagt, dass der Hauptaspekt dieses Buches auf dem Zwischenmenschlichen beruht und nicht auf dem Fantasyaspekt.


Erschienen bei Piper