Angst vor dem Nichts
UN-Weltjugendbericht: Jugendliche fürchten sich am meisten vor der Arbeitslosigkeit
Wie geht's nur mit mir weiter? Fehlende Arbeitsmöglichkeiten, schlechte Ausbildungsbedingungen und miese Zukunftsperspektiven - die Sorge um einen angemessen bezahlten und sicheren Job beschäftigt Jugendliche weltweit. Das ist das Ergebnis des neuesten Weltjugendberichts der Vereinten Nationen. Demnach fordern Jugendliche auf der ganzen Erde mehr Investitionen, um neue Stellen zu schaffen.
Als Folge der Wirtschaftskrise ist die weltweite Jugendarbeitslosigkeit im Jahr 2009 auf Rekordhöhe gestiegen. 75,8 Millionen Jugendliche waren arbeitslos. "Heute haben wir die größte Generation an jungen Menschen, die die Welt jemals gesehen hat", sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. "Sie fordern ihre Rechte ein und wollen eine stärkere Stimme im wirtschaftlichen und politischen Leben. Die UNO muss sich bemühen, wie niemals zuvor, um einen neuen sozialen Auftrag zu erfüllen und ein Wirtschaftswachstum mit vielen Arbeitsplätzen zu schaffen. Lassen Sie uns mit den jungen Leuten beginnen."
Der Bericht zeigt, dass junge Menschen besorgt um die Qualität und Relevanz ihrer Ausbildung sind, wie zum Beispiel Amadou, ein 24-jähriger Mann aus dem Senegal: "Heute sollte es einfacher sein, einen Job zu finden, weil unsere Generation am besten ausgebildet ist. Aber die angebotene Ausbildung und die Bedürfnisse am Arbeitsmarkt passen nicht zusammen." Andere Themen der Beunruhigung sind Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitskräftewanderung, späte Hochzeit, Stadt-Land-Gefälle sowie Alters-, Geschlechter- und Rassendiskriminierung.
Aber Möglichkeiten, die sich aus grünen Jobs, neuen Technologien und Existenzgründung ergeben, lassen junge Menschen hoffen. Sie wissen, dass Eigeninitiative und Optimismus wichtig sind, um einen angemessenen Job zu finden. Leo, 28 Jahre alt, aus Spanien, drückt sich so aus: "Wir müssen erneuern, riskieren, schaffen und suchen."
Zum ersten Mal besteht das Herz des Berichts aus Beiträgen von jungen Leuten aus aller Welt, unter dem Titel "Beschäftigung von Jugendlichen: Perspektiven für Jugendliche auf der Suche nach menschenwürdiger Arbeit in wechselhaften Zeiten". Er beschreibt außerdem die Situation von jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt und die Entwicklung der Beschäftigungszahlen bei Jugendlichen.
Junge Menschen und Vertreter von Jugendorganisationen waren dazu aufgerufen, ihre Sichtweisen, Erfahrungen und Empfehlungen über digitale und Social-Media-Plattformen zu teilen. Themen waren die Vorbereitung, der Start und das Aktivsein auf dem Markt der Erwerbstätigen. Insgesamt wurden innerhalb von vier Wochen 1100 Beiträge (sowie Fotos und Videos) von jungen Menschen aus der ganzen Welt eingeschickt.
Lest hier die Ergebnisse der Studie
Autorin / Autor: Pressemitteilung/ Redaktion - Stand: 8. Februar 2012