Und dazwischen irgendwo wir
Autorin: Amani Padda
„Und dazwischen [irgendwo] wir“ ist der Titel des Jugendromans von Amandi Padda. Für den Leser gewinnt dieser Titel im Laufe des Lesens immer mehr an Bedeutung.
Die Handlung ist aus den beiden Perspektiven der Hauptprotagonisten, Macey und Vincent, geschrieben, die fünf Jahre vor der beschriebenen Handlung beste Freunde waren und über diese fünf Jahre wie Fremde geworden sind. Durch die wechselnden Perspektiven lernt man diese vergangene Freundschaft und den Weg, den die Beiden nun durchleben, schrittweise immer besser kennen. Die beiden gehen nämlich in dieselbe Schule und gemeinsam in die letzte Stufe, Macey allerdings, als eine der wenigen mit einem Stipendium. Ihre gemeinsame Geschichte findet ihren Wiederbeginn, als Vincent geheimnisvolle E-Mails von einem Unbekannten zugeschickt bekommt, die merkwürdiger und gruseliger Weise mehr Informationen über seine Vergangenheit enthalten, als ihm lieb ist.
Mit der Suche nach dem Autor werden zahlreiche wichtig Aspekte thematisiert wie zum Beispiel die Identitätssuche von Jugendlichen, vor allem welchen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, ihre mentale Gesundheit und was einen guten Lebensstil ausmacht. Auch angesprochen werden der Umgang mit Krebserkrankung in der nächsten Familie, Vernachlässigung von Kindern und Angststörungen. Diese Probleme begegnen Macey und Vincent auf ihrem Weg, auf welchem sie versuchen, sich selbst zu definieren und zwar nicht mehr nur durch ihre Leistungen. Im Laufe der Geschichte lernen die beiden Hauptfiguren, dass es nicht förderlich ist, nur auf Leistung und Nützlichkeit bedacht zu sein, sondern sich auch die Zeit für Freundschaften und Liebe zu nehmen.
Amandi Padda schreibt in einer poetischen, zu den Charakteren sehr gut passenden Sprache und verdeutlicht durch die Länge der Kapitel gekonnt den psychischen bzw. emotionalen Zustand der Figuren. Größtenteils lässt sich der Roman sehr flüssig lesen, wobei man nur bei einzelnen Wörtern und Sätzen ins Stocken kommen kann, da diese in der Muttersprache der Hauptprotagonisten geschrieben stehen und die man nur mit dem Wissen über deren Kultur verstehen kann. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es einen kleinen, zum Inhalt des Kapitels passenden Auszug aus den E-Mails, die Vincent erhält. Kognitiv anspruchsvoll kann es werden, wenn man an diesen zu lange hängen bleibt und versucht diese zu verstehen, da diese erst im Laufe des Lesens verständlicher werden.
Bereits zu Beginn des Buches werden sehr viele Nebenfiguren mit Namen genannt, wobei man als Leser etwas durcheinanderkommen kann. Allerdings unterstreicht diese Vielzahl an Figuren auch, dass sich die Hauptprotagonisten in einem komplizierten Netz aus Beziehungen befinden und sich darin erst selbst widerfinden und über sich selbst bewusst und klar werden müssen.
Erschienen bei Arctis
Autorin / Autor: Mapolda - Stand: 6. Januar 2025