Und du wirst lächelnd sterben
Autorin: Monika Feth
Ivy hat ihr Gedächtnis verloren. Nur ein Gefühl ist ihr geblieben – Furcht. Sie weiß, dass sie verfolgt wird. Doch von wem und warum, daran kann sie sich nicht erinnern. Zumindest noch nicht. Als sie durch Zufall in einer Pension landet, deren Besitzerin sich aufopferungsvoll um Ivy kümmert, kehren die Erinnerungen nach und nach zurück – und sie sind furchtbar. Ivy flieht erneut, doch sie weiß: Sie kann sich nicht ewig verstecken. Denn die, die ganz sicher nach ihr suchen, sind höchst gewalttätig und zu allem bereit. Zu wirklich allem…
Als großer Monika Feth-Fan war ich überglücklich, ihr jüngstes Buch lesen zu können. Schon die Erdbeerpflücker-Reihe und diverse andere ihrer Bücher habe ich verschlungen und ich kann es nur immer wieder sagen: Ich LIEBE ihren Schreibstil. Ich weiß schon, warum ich lange immer so schreiben wollte wie sie. Auch diese Geschichte hat mich in dieser Hinsicht absolut nicht enttäuscht. Es macht mir große Freude, jedes Mal aufs Neue zu sehen, wie gerissen und kunstvoll sie mit Worten spielt.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich insgesamt… nun ja nicht direkt enttäuscht war, aber doch nicht so begeistert wie sonst. Das Buch hat mir gut gefallen, ja, es hat mich teilweise auch stark erschüttert und mitgenommen, dennoch hat mir irgendetwas gefehlt. Aber das ist in Ordnung. Auch wenn man eine Autorin toll findet, heißt das ja nicht automatisch, dass man jedes einzelne ihrer Bücher lieben muss.
Die Handlung war mir teilweise ein wenig zu … wirr. Auch waren für mein Empfinden zu viele Figuren involviert, was mir das Geschehen ein wenig zu stark durcheinandergewirbelt hat.
Außerdem hatte das Buch teilweise wirklich aufregende Stellen, die dann aber von zu langen „Pausen“ unterbrochen wurden, sodass die ganze Spannung wieder flöten gegangen ist.
Diese kribbelige Angst, diese Bedrohung… ich hätte mir gewünscht, dass diese konstant präsent gewesen wäre, was leider nicht der Fall war. Die Gefahr, die von Ivys Verfolgern ausging, konnte ich ebenfalls nicht deutlich genug spüren. Einen davon hätte man meiner Meinung nach direkt weglassen können, so wenig hat er zur Handlung beigetragen.
Auch die restlichen Figuren … ich konnte mich leider eher mit einigen Nebenfiguren identifizieren als mit der Hauptfigur, obwohl Ivy durchaus ein solider, liebenswürdig gezeichneter Charakter ist.
Bedauerlicherweise war auch der Showdown nicht spannend genug für mich und nach all dem Hin und Her zu schnell vorbei. Aus einer Figur und ihren Motiven bin ich überhaupt nicht schlau geworden und war am Ende dann regelrecht verwirrt, was nun eigentlich ihre Intention und Funktion innerhalb der Geschichte war.
Es ist trotz allem ein gutes Buch, nur fürchte ich, dass Fans von nervenzerreißender Spannung, die Monika Feth durchaus sehr gut zu schaffen imstande ist, hier leider nicht auf ihre Kosten kommen werden.
*Erschienen bei cbj*
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Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 30. Juni 2023