In dem Buch „Unsichtbar“ von Eloy Moreno geht es um einen Jugendlichen, der über Wochen hinweg einer Mobbing-Situation ausgesetzt war und nach einem „Unfall“ (wie er es nennt) im Krankenhaus liegt.

Dabei wird die Geschichte unter Rückgriff auf verschiedene Perspektiven erzählt, sodass der Fokus auch auf eine Freundin und den besten Freund des Jungen, den Haupttäter und eine Lehrkraft gelegt wird. Begonnen wird mit der Situation im Krankenhaus, in welcher immer wieder kurze Einblicke in die Angstzustände des Jungen gegeben werden, bevor die Mobbingsituation selbst in weitgehend chronologischer Reihenfolge dargestellt wird. Abschließend finden sich noch wenige Seiten im Sinne einer Kurzzusammenfassung über das Themengebiet des Mobbings am Ende des Buches.

Wenngleich ich den Anfang etwas gewöhnungsbedürftig fand – der Protagonist erzählt davon, sich unsichtbar machen und in eine Wespe verwandeln zu können –, empfand ich das Buch an sich als lesenswert. Der Autor hat einfühlsam die verschiedenen Perspektiven der verschiedenen Personen – Zuschauer:innen, Täter:innen, Opfer – wiedergegeben und so das Thema aus verschiedenen Sichtweisen beleuchten können. Dadurch kommen einem die einzelnen beteiligten Personen „näher“ vor, sie erhalten selbst einen Charakter, Gedanken und Gefühle.
Auch zeigt sich im weiteren Verlauf des Buches, wie der Protagonist zu seinen Aussagen, sich unsichtbar zu machen und sich in eine Wespe verwandeln zu können, gekommen ist, was ich als insgesamt sehr schön aufgegriffen und aufgelöst empfand.

Alles in allem ein schön zu lesendes Buch, das einfühlsam und sensibel geschrieben worden ist.


*Erschienen bei FISCHER Sauerländer *