Vagabond 01
Autor: Takehiko Inoue
Ins Deutsche übersetzt von Holger Hermann Haupt
Ab 16 Jahren
Der Manga „Vagabond 1“ hat mich in erster Linie überrascht.
Autor ist der japanische Takehiko Inoue. Erstmals in Japan publiziert wurde der Manga 1999 in Tokyo. Es geht um Musashi Miyamoto, einen der einflussreichen Schwertkämpfer der Geschichte.
Das Buch ist wirklich sehr kompakt und schwer, was mich als Erstes überrascht hat. Der hauptsächlich blaue Einband mit weißen und schwarzen Ornamenten hat mir gleich gefallen. Wenn man den Manga aufschlägt, muss man wie üblich von rechts nach links und erst dann von oben nach unten lesen.
Ästhetisch ansehnlich finde ich die Abbildungen, die hauptsächlich in schwarz-weiß und teilweise in Farbe gehalten sind. Auch die innere Aufmachung hat mich also angesprochen. Die Bilder sind großflächig angelegt, sodass einem die Hintergründe und Personen quasi ins Gesicht springen, und die Zeichnungen unfassbar detailliert. Dies hat mich in zweiter Linie überrascht. Ebenso die Regungen der Gesichter und die Gemütszustände der Personen sind erstaunlich fein gezeichnet. Es kommt einem beim Lesen fast vor, man schaue einen Action-Film.
Das dritte Überraschungsmoment wurde mir durch den Inhalt geboten. Zunächst hatte ich einige Schwierigkeiten, mich in der Geschichte zurechtzufinden. Es gibt recht viele Charaktere, der Plot wird mit einigen Rückblenden erzählt, und das Geschehen beginnt unmittelbar nach einer Schlacht, auf dem Schlachtfeld. Der Protagonist startet seinen Weg erst mit einem Kumpan, den ich zu Beginn nur schlecht von ihm unterscheiden konnte. Auch die Geschichte verstand ich am Anfang nur mühsam. Die Handlung und die darin spielenden Menschen sind vielschichtig. Doch je weiter man blättert und liest, desto klarer wird einem alles.
Die Charakterentwicklung ist gut gezeichnet. Obwohl der Hauptcharakter viele negative Züge und Handlungen aufweist und es zahlreiche brutale Szenen gibt, wird er einem doch sympathischer. Somit ergibt sich die Rolle eines Antihelden, der von den Lesenden trotz seiner Taten gemocht wird und mit dem man aufgrund seiner Beweggründe mitfiebert. Auf seiner Reise begegnet man auch anderen Personen- einige gewinnt man so wie er ins Herz, andere verabscheut man, wie es der Protagonist tut. Man kann sich also gut automatisch in ihn hineinversetzen.
Was mir besonders gefallen hat, war das Ende. Es ist gut gedacht und gut gewählt, und was für mich wichtig ist, ein vorläufiges Happy End. 😊
Absolute Leseempfehlung für ein spektakuläres, originelles Leseerlebnis!
Erschienen bei Egmont Manga
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Autorin / Autor: Margherita C. - Stand: 17. März 2025