Von wegen sensitiv
Verbraucherzentrale NRW: Allergene Stoffe in Pflegeprodukten für empfindliche Haut
Wer unter trockener, geröteter oder gereizter Haut leidet, sollte die Finger von Pflegeprodukten lassen, die die Haut zusätzlich angreifen. Klar, dass Betroffene darum vorzugsweise zu Produkten greifen, die mit "sanfter Reinigung", "milder Pflege" oder einer besonderen Eignung für "für sensible", "trockene" und "empfindliche Haut" werben.
Eine Stichprobe der Verbaucherzentrale NRW hat allerdings zu Tage gebracht, dass ausgerechnet diese Produkte nicht selten Inhaltsstoffe enthalten, die Allergien auslösen können oder hautunverträglich sind.
"Sensitive Körperpflegemittel sollten jedoch keine Substanzen enthalten, die nachweislich zu allergischen Kontaktekzemen oder Hautreizungen führen können", kritisiert die Verbraucherzentrale NRW anlässlich ihrer Untersuchung.
Insgesamt 16 Körperpflegeprodukte mit solch problematischen Stoffen machten die Verbraucherschützer in Apotheken, Parfümerieabteilungen von Kaufhäusern, bei Discountern und in Drogeriemärkten ausfindig.
So enthielten 10 den allergieauslösenden Konservierungsstoff Methylisothiazolinon (MI). Dieser ist besonders problematisch in Cremes und Körperlotionen, die nicht abgewaschen werden, sondern länger auf der Haut verbleiben sollen (Leave-on-Produkte).
In zwei ausspülbaren Mitteln (Shampoo und Rasierschaum) entfaltet MI in Kombination mit dem Allergen Chlormethylisothiazolinon (MCI) im Doppelpack seine nachteilige Wirkung.
In drei Leave-on-Produkten befand sich der synthetische Maiglöckchenduft HICC, der zu den allergieauslösenden Duftstoffen zählt und zu Juckreiz führen kann. In einem sensitiven Haarshampoo findet sich als waschaktive, jedoch hautreizende Substanz Natriumlaurylsulfat.
Darüber hinaus sind den Mitteln noch weitere Konservierungsstoffe – etwa Formaldehydabspalter – beigemengt, die seltener zu Allergien führen als MI und MCI.
"Begriffe wie ‚sensitiv‘, ‚für empfindliche Haut‘, ‚für sensible Haut‘, die eine besonders gute Hautverträglichkeit suggerieren, sollten in der Produktwerbung nur verwendet werden, wenn keine allergieauslösenden oder hautreizenden Substanzen im jeweiligen Körperpflegemittel enthalten sind", fordert die Verbraucherzentrale und apelliert an die Hersteller, gesundheitsschädliche Substanzen aus ihren Sensitiv-Linien zu verbannen.
Wir würden lieber noch weiter gehen und fordern, gesundheitsschädliche Substanzen aus ALLEN Pflegeprodukten zu verbannen, denn warum sollte man Geld dafür bezahlen, sich schädliche Sustanzen auf den Körper zu schmieren???
Die Liste der 16 Körperpflegemittel mit bedenklichen Inhaltsstoffen der Verbraucherzentrale NRW gibt’s im Internet unter www.vz-nrw.de/sensitivprodukte.
Beachtet aber, dass diese Liste wiedergibt, was sich zu jetzigen Zeitpunkt in den Produkten befindet. Dies kann sich (glücklicherweise) natürlich jederzeit ändern.
Autorin / Autor: Pressemitteilung / redaktion - Stand: 11. August 2014