Es ist selten, dass ein Buch sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene gleich ansprechend ist. „Warum ist Rosa kein Wind“, herausgegeben von Christine Knödler, ist ein Gedichteband und noch viel mehr, der genau das schafft.
Der ungewöhnliche Titel fällt als erstes auf: Rosa und Wind? Was hat denn eine Farbe damit zu tun? Oder soll es ein Name sein? Lasst euch überraschen!

Auf jeden Fall soll es in dem Buch um „Gedichte und Geschichten vom Leben, Lieben und Fliegen“ gehen. Dafür hat die Herausgeberin Gedichte und Texte aus verschiedenen Jahrzehnten und von verschiedenen Autoren gesammelt und den vier Jahreszeiten zugeteilt.Wunderschön experimentell untermalt sind diese von der Illustratorin Stefanie Harjes. Ihren Stil muss man erst mal auf sich wirken lassen... ganz zart und einfühlsam nehmen die Bilder Themen der Texte auf, spinnen die Geschichten weiter...

Tauchen wir ein in das Buch:
Im Frühling heißt es „Ringsherum lacht es und luftet“, Autoren wie Bertolt Brecht, Marie Luise Kaschnitz und Peter Handke finden sich hier. Es geht um Kindheit, Erwachen, Schönheit oder Träume. Darauf folgt der Sommer „Mit den Kirschen im Mund“, hier sind Texte von Hilde Domin, Heinrich Heine oder Ingeborg Bachmann. Man liest von Liebe, Blumen und Sonne...

Dann kommt der Herbst: „Und es wurde gold und schwer“ und damit etwas klassischer mit Werken von Mörike, Ringelnatz und Rilke. Alles wird etwas trauriger und nachdenklicher.

Der Winter schließt diese wundervolle Anthologie ab „Um zu entfliehn meinwärts“ heißt es da mit Rose Ausländer, Else Laske-Schüler oder Goethe, die vom Alter, von Hoffnung und Vergänglichkeit erzählen...

(Mehr möchte ich nicht verraten, nur so viel:„Warum ist Rosa kein Wind“ ist eine Zeile aus einem Gedicht von Durs Grünbein....)

Ein sehr schönes Buch! Zurücklehnen, lesen, genießen, nachdenken :)

*Erschienen bei Ravensburger*