Hört, hört!
Am 13. Februar ist Weltradiotag
Es hängt an der Küchenwand, es steht im Bücherregal, es schwebt über der Badewanne, es passt in die Hosentasche und sogar im Smartphone ist es versteckt ... ein Radio gehört - trotz der allermodernsten Kommunikationsmittel - immer noch zum Alltagsgerät, das überall dabei ist und uns mit Musik und mehr oder weniger wichtigen Informationen versorgt. Obwohl es uns manchmal wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten erscheint, ist die Geschichte des Radiohörens noch ziemlich jung: Vor gerade mal 91 Jahren, im Oktober 1923, ging in Berlin der erste deutsche Radiosender auf Sendung. Während man damals die ZuhörerInnen noch an einer Hand abzählen konnte, weil es kaum Radiogeräte gab und jedes Gerät genehmigt werden musste, hören heute täglich über 54 Millionen Menschen Radio. Und das aus sehr unterschiedlichen Motiven: Um neue Musik zu entdecken, einen Krimi beim Spülen zu hören, neueste Nachrichten beim Autofahren mitzubekommen oder um sich beim Surfen im Internet nebenbei beschallen zu lassen.
So harmlos wie das Radio heute daherkommt, war es allerdings nicht immer: Die Nationalsozialisten begannen direkt nach ihrer Machtübernahme, den Rundfunk für ihre Zwecke zu missbrauchen und zu kontrollieren. Propagandaminister Joseph Goebbels sorgte dafür, dass Radiogeräte für "die große Masse" erschwinglich wurden und nutzte die sogenannten Volksempfänger dazu, die Naziideologie unter das Volk zu bringen.
Heute bringt kaum noch jemand das Medium mit staatlicher Propaganda in Zusammenhang, im Gegenteil: Radiosendungen klären auf, informieren und regen durch verschiedene Formate zum Mitgestalten an - über Höreranrufe oder auch den Bürgerfunk.
Um das Medium gebührend zu würdigen, wurde der 13. Februar von der UNESCO zum Weltradiotag erklärt. Ziel ist es, in einer zunehmend online vernetzten Welt auf ein Medium aufmerksam zu machen, ohne das viele Menschen keinen Zugang zur Information hätten.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen möchte das Radio heute als Kommunikations-Medium feiern. Sie setzt sich dafür ein, die internationale Zusammenarbeit zwischen den Rundfunkanstalten zu verbessern und ruft dazu auf, alles dafür zu tun, dass der Zugang zu Informations- und Meinungsfreiheit über den Äther für alle Menschen auf der Welt möglich wird. Auf der Seite www.wrd13.com könnt ihr zu diesem Anlass auch selbst zu RadiomacherInen werden und eine 60-sekündige Audio-Nachricht hinterlassen, in der ihr erklärt, warum Radio für euch wichtig ist. Vielleicht habt ihr ja Lust, Teil der größten internationalen Radio-Co-Produktion zu werden!?
Wann und wo hörst du Radio?
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 13. Februar 2014