„Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf“ von Mara Andeck erschien dieses Jahr als vollständige Paperbackausgabe bei One by Bastei Lübbe.

Tess träumt von Sommerferien am spanischen Strand mit ihrer besten Freundin Jojo, doch ihre Eltern haben andere Pläne: Umzug in ein neues Haus. Doch damit nicht genug, denn Onkel, Tante, Opa sowie Cousins und Cousinen sollen ebenfalls dort einziehen. Tess weiß, dass bei dieser Idee Streit vorprogrammiert sein wird, ganz abgesehen davon, dass die Familie Walter für ihren Lautstärkepegel bekannt ist. Zu allem Überfluss lädt ihr Opa dann auch noch das Enkelkind eines Freundes aus Finnland dazu ein, einige Monate bei ihnen zu verbringen. „Mia“ soll sich mit Tess das oberste Stockwerk teilen, doch am Tag der Anreise stellt sich heraus, dass „Mia“ eigentlich Mika heißt und kein Mädchen, sondern ein Junge ist, und dazu auch noch ein überaus gut aussehender.

„Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf“ kann man wohl als typischen Jugendroman vollgepackt mit Liebe, Freundschaft, Familienproblemen und dem Erwachsenwerden bezeichnen. Mit Witz und Humor versteht es Mara Andeck die Streitereien und Eskapaden im Hause Walter aus Sicht von Tess wiederzugeben und doch den nötigen Ernst zu behalten, um den Lesenden die Auswirkungen des Geschehens zu vermitteln.
Tess als Hauptfigur hat einen starken und klugen Charakter, der sich mit der Suche nach dem eigenen Selbst beschäftigt im Tohuwabohu des Familienalltags. Sie wirkt sehr nahbar und viele junge Leser*innen finden sich wohl in einer ähnlichen Lage der Selbstfindung wieder.

Kritik möchte ich an der Liebesgeschichte zwischen Tess und Mika aussprechen, die meiner Meinung nach zu schnell und mit wenig hinführenden Ereignissen entsteht. Ich hätte mir im Verlauf der Geschichte mehr Momente gewünscht, in denen sich die beiden annähern, mit kleinen Peinlichkeiten und Missgeschicken oder zufälligen Berührungen.
Letztlich ist der Roman rund in sich abgeschlossen und eine Empfehlung für alle Jugendlichen, die sich mit Tess‘ Situation identifizieren können.

*Erschienen bei One*