When The Moon Hatched

Autorin: Sarah A. Parker
ins Deutsche übersetzt von Heinrich Koop

Raeve kämpft in einer grausamen Welt, regiert von grausamen Königen für die Rebellion. Als schließlich der wichtigste Mensch, der ihr im Leben geblieben ist, ermordet wird, will sie nur eines: Rache. Doch diese treibt sie ins Gefängnis mit Aussicht auf Exekution. Und ihre einzige Rettung ist Kaan - einer von genau diesen regierenden Königen, die ihrer Welt nichts als Elend bringen.

Der Klappentext dieses Buches hat mich nicht annähernd darauf vorbereitet, was mich zwischen diesen Buchdeckeln erwartet. Gut zu wissen ist aber: Es gibt Gewalt, Blut, Brutalität, Spice, jedoch auch ein komplexes Worldbuilding, ulkige Wesen und faszinierende Drachen.

„When the moon hatched“ konnte mich auf seinen 850 Seiten immer wieder überraschen - sei es, weil ich mit dieser Handlung nicht gerechnet hatte, es zwischen zahlreichen Längen auch mal etwas Spannung gibt oder es einfach nur eine weitere unvorhersehbare Überraschung bereithielt.

Größtes Manko des Reihenauftakts ist sicherlich seine Länge. Zum Anfang hin hat mich die Autorin gefesselt, vor allem mit ihrem einfallsreichen Worldbuilding und ihrem tollen Schreibstil. Ich fand trotz komplexer Welt schnell in die Geschichte rein (hier hilft auch sehr gut das Glossar am Ende des Buches!). Die frühe Begeisterung flachte dann jedoch etwas ab, als die zu erwartenden Längen kamen. Aber hätte man manches auch kürzer erzählen können? Eigentlich nur das Wenigste. Und wenn es für die primäre Handlung nicht wichtig war, dann aber für das Weltverständnis. Man sollte für dieses Buch also auch etwas Geduld mitbringen.

Bei der Protagonistin Raeve handelt es sich um einen mehrschichtigen Charakter, der Geheimnisse und Überraschungen birgt. Obwohl Raeve damit zwar durchaus interessant ist, hatte ich über lange Zeit große Probleme, Sympathie für sie zu entwickeln, geschweige denn mich in sie hineinzuversetzen. Das wurde zum Ende dieses ersten Bandes dann aber glücklicherweise noch besser.

Die Liebesgeschichte wird stark durch körperliche Anziehung definiert und zeichnet sich durch einen hohen Spice-Anteil aus, was mir weniger gut gefallen hat und für mich nicht überzeugend war. Zumal der Spice bereits sehr früh auftritt, an einer Stelle, an der er meiner Meinung nach total fehl am Platz war.

Nichtsdestotrotz hat die Autorin hier eine - für mich - noch nicht da gewesene Welt geschaffen, die zugleich schockieren und faszinieren kann und für ein herausragendes Schreibtalent spricht. Mein größter Kritikpunkt ist hier jedoch klar die Liebesgeschichte, die in diesem ersten Band stark dominiert und mir persönlich einen zu hohen Spice-Anteil hat.

Erschienen beim Penguin Verlag

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Autorin / Autor: Julia G. - Stand: 16. September 2024