Katie wohnt im letzten Cottage in dem Küstenort Southport. Sie hat keinen Führerschein und kaum Geld. Zu Fuß braucht sie eine gute halbe Stunde um in den Einkaufsladen zu kommen oder zu ihrer Arbeit als Kellnerin ins Ivan’s. Das Cottage ist klein, zugig und es regnet an manchen Stellen rein. Doch das stört Katie nicht, sie ist eine unscheinbare Fremde in dem sonst so kleinen beschaulichen Örtchen und versucht, trotz des Kleinstadtcharakters die Leute auf Abstand zu halten. Sie hat Angst man könnte sie finden, sie hat Angst, die Vergangenheit holt sie ein und sie hat Angst vor sich selbst, wie konnte sie es zulassen?
Der Ladenbesitzer Alex hingegen, ehemals Militär-Ermittler, hat keine Zeit für Ängste oder ähnliches. Alleinerziehend mit zwei Kindern Kirsten und Josh, ohne Verwandte in der Nähe ist es nicht leicht den Alltag zu managen. Dennoch ist Katie ihm aufgefallen, wie sie immer ruhig und still alle Preise vergleicht, nur das unbedingt Nötigste einkauft, ihre Schulter meist angespannt, als könnte ihr gleich jemand auf die Schultern tippen und wie sie so verstohlen am Ringfinger dreht, als ob dort mal ein Ring gewesen war. Aber nicht nur das, was sein Ermittler-Instinkt ihm sagt, auch er als Mann fühlt sich angesprochen.
Die kleine Kirsten hat schon lange eine freundschaftliche Beziehung zu „Miss Katie“ aufgebaut und endlich traut auch er sich ein Gespräch anzufangen. Er lädt sie ein und sie verlieben sich ineinander. Doch können sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen? Kann Alex sich eine neue Frau und den Kindern eine neue Mutter geben, wo er doch möchte, dass seine Kinder sich immer an ihre Mutter erinnern und niemand sie ersetzen soll?

„Wie ein Licht in der Nacht“ erzählt davon, dass nur die Liebe uns in dunklen Stunden des Lebens den Lebenswillen und Mut gibt und neue Hoffnung und Zuflucht. Auf knapp 450 Seiten hat Nicholas Sparks hier wieder einen schönen Roman vorgelegt, der sich perfekt für kalte Winterabende oder als heiße Ferienlektüre eignet. Sparks hat einen warmen Schreibstil, alles ist so rund und atmosphärisch, er kann Bilder von Gegenden und Personen heraufbeschwören ohne zu detailliert zu werden. Sparks Roman ist wie immer ein leichtes Lesevergnügen mit ein bisschen Spannung, auch wenn viele Handlungsstränge schon nach wenigen Seiten deutlich werden und man Schlüsse ziehen kann. Sein leichter und lockerer Schreibstil animiert jedoch für die Lektüre des ganzen Buches.

Sparks ist 1965 geboren und ein guter Schüler und Leichtathletiker. Daher bekam er auch ein Sportstipendium, doch ein Unfall verlangte Bettruhe und er begann zu schreiben. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und wohnt in Nebraska. Alle seine Bücher sind im Heyne Verlag erschienen und viele davon standen auf den Bestsellerlisten und wurden verfilmt. Meiner Meinung nach ist das Buch leicht und angenehm zu lesen. Ich konnte mich durch seine Personenbeschreibungen sehr gut in die Charaktere hineinversetzen. Die Geschichte ist trotz einiger ernster Punkte wie häusliche Gewalt und Tod doch eher leicht und bietet wenig Spannung. Sparks schreibt nette Unterhaltung mit tollen Charakteren und warmherzigem Schreibstil. Es war so schön zu lesen, dass ich Angst hatte es könnte zu Ende sein und daher immer nur ein paar Kapitel pro Tag gelesen habe. Trotzdem war es irgendwann zu Ende, aber in der mir vorliegenden Taschenbuchausgabe ist zusätzlich noch eine Leseprobe von „Mein Weg zu Dir“, auch von Sparks, mein nächstes Ferienbuch also. Ich kann das Buch also jedem empfehlen, der ein Buch für lange Abende und seichte Unterhaltung sucht.

*Erschienen bei: Heyne*