Der Roman „Wir beide irgendwann“ von Jay Asher und Carloyn Mackler ist 2012 im cbt-Verlag erschienen. Es geht um zwei Jugendliche aus dem Jahr 1996, die Facebook entdecken … obwohl es noch gar nicht erfunden wurde.
Der Roman hat 400 Seiten und ist ein super Buch für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich einmal auf humorvolle Weise mit dem viel umstrittenen Thema Facebook auseinandersetzen wollen.  In einer Zeit, in der gerade erst die Computer langsam Einzug in die Jugendzimmer finden und Internet noch Luxus ist, auf Facebook zu stoßen hat für Emma und Josh massive Auswirkungen: Nicht nur auf ihren Umgang mit dem Internet sondern auch auf ihr alltägliches Leben.

Die beiden bringen alles mit was in einer witzigen Teen Romanze nicht fehlen darf: Eine sehr gute Sandkastenfreundschaft, falsch gedeutete Zeichen, einige unerwiderte Lieben und ganz viele Konflikte. Denn Josh hat sich in Emma verliebt, aber Emma leider nicht in Josh.  Erst als Emma einen Computer geschenkt bekommt und dort auf eine merkwürdige Seite stößt, die Informationen über sie in 15. Jahren hat, kommen die beiden sich wieder näher. Was tun zwei Jugendliche, die feststellen, wie ihre Leben in 15 Jahren aussehen werden? Natürlich, sie versuchen es zu verändern oder so zu handeln, damit es genauso eintrifft. Das dabei einige turbulente Ereignisse herauskommen steht außer Frage.  Schließlich müssen aber auch die beiden erkennen, dass jede Handlung in der Gegenwart unerwartete Einflüsse auf die Zukunft hat.

Der Roman ist mit viel Witz geschrieben und der Zugang zu den aus dem Leben gegriffenen Charakteren fällt sehr leicht. Sowohl Emma als auch Josh sind sympathische Figuren, deren Schicksal einen bewegt und deren Handlungen man nachempfinden kann. Josh als totaler Nerd soll mit dem tollsten Mädchen der Schule verheiratet sein … in 15 Jahren? Ist das nicht ein Schicksal von dem jeder von uns träumt? Deswegen ist es umso einfacher zu verstehen, dass er dieses Schicksal auf keinen Fall verändern will. Anders sieht es mit Emma aus, deren Leben anscheinend vollkommen verpfuscht ist. Dass sie alles tut um dem Mann, der ihr Leben zerstört hat, nicht zu begegnen ist ebenso verständlich.  Durch das Erfahren ihrer Zukunft verändert sich somit auch ihr Verhalten.  Die Aktionen der beiden sind manchmal einfach nur zum Brüllen komisch und mit dem ständig herrschenden Liebeskonflikt, wird es noch zusätzlich aufgelockert. Gerade weil die immer wechselnden Perspektiven den Eindruck erwecken, man würde an der Handlung teilnehmen.

Die beiden Autoren verstehen es auf wunderbare Art und Weise das Leben der Jugendlichen darzustellen und was passiert, wenn etwas Unvorhergesehenes sie beeinflusst. Ebenso die liebevolle, leicht sarkastische Art, mit der Facebook aus der Sicht von zwei kompletten Neulingen beschrieben wird, macht das Buch zu etwas Besonderem. 
Alles in allem lässt sich also sagen, dass den Autoren ein wundervoller Roman für Jugendliche gelungen ist, der das Thema Facebook etwas auf die Schippe nimmt und zugleich eine süße Romantikkomödie erschafft. Natürlich mit dem leicht philosophischen Ansatz im Hintergrund: Wie würde sich mein Leben verändern, wenn ich wüsste, was morgen passiert?


*Erschienen bei CBT Jugendbuch*