Wir sind glücklich
Studie: Paare, die gerne in Wir-Form sprechen sind besonders zufrieden in und mit ihrer Beziehung
"Wir essen kein Fleisch mehr", "wir stehen nicht so auf Lesen", "wir lieben Selfies". Deine beste Freundin hat einen neuen Freund und kann seitdem nur noch in der Wir-Form sprechen? Nimm es ihr nicht übel, und gönne ihr Glück, denn wahrscheinlich führt sie eine ganz besonders glückliche Beziehung. Forscher_innen um Megan Robbins der University of California Riverside wollen nämlich in einer großen Meta-Studie herausgefunden haben, wie mächtig dieses „Wir“ ist. Sie werteten dafür 30 Studien zu diesem Themenfeld mit fast 5.3000 Testpersonen aus.
Den Forscher_innen zufolge ist dieser „We-talk“ ein Indikator für sogenannte Interdependenz – eine Art gegenseitiger Abhängigkeit – aber im positiven Sinn. Das „Wir“ verweise auf eine grundsätzlich positive Einstellung in der Liebesbeziehung und gegenseitige Unterstützung in stressigen Situationen. Die Wissenschaftler_innen konzentrierten sich bei den Testpaaren auf fünf Kriterien: die Zufriedenheit und Länge der Beziehung, das Verhalten innerhalb der Beziehung, die mentale Gesundheit, die physische Gesundheit und wie sehr sie auf sich selbst achtgaben.
Dabei gab es für alle Bereiche einen positiven Zusammenhang: die Paare, die sich häufig als „wir“ präsentierten, wiesen in allen Bereichen positivere Werte auf und das traf sowohl auf junge als auch auf ältere Paare zu.
Ob nun der Wir-Sprech dafür sorgt, dass die Paare sich einander inniger verbunden fühlen, oder ob eng verbundene Paare eher zum wir neigen, ist die typische Henne-Ei-Frage und konnte im Rahmen dieser Studie auch nicht geklärt werden.
Forscherin Robbins folgert: „Wahrscheinlich ist es beides.“
Ob der Freundeskreis des Wir-Paares die Verschmelzung zweier Personen zu einer unbeschadet übersteht, steht allerdings auf einem anderen Blatt 😉.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of Social and Personal Relationships veröffentlicht.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. November 2018