Written in Blood
Autor: Andrew Shvarts
Alka will Rache. Als sie noch ein Kind war, töteten Magier ihre Eltern. Da trifft es sich gut, dass sie selbst die magische Gabe besitzt ¬– denn so kann sie mit der Unterstützung der Partisanen, einer Rebellenorganisation, die Magiergemeinschaft infiltrieren, um den Tod ihrer Eltern zu sühnen.
Auf diesem Weg landet sie unter falscher Identität in der Blackwater Academy, an der die besten jungen Magier ausgebildet werden. Ihr Ziel ist es, dort den jährlichen Wettbewerb zu gewinnen, um so in das Herz der Magiergemeinschaft zu gelangen und diese von innen heraus zu zerstören.
Doch ihr Plan gerät ins Wanken, als sie nicht nur merkt, dass nicht alle Magier schlecht sind, sondern sie sogar Freunde unter ihren Mitschülern findet. Kann sie es schaffen, die Verantwortlichen zu stürzen und gleichzeitig ihre Freunde vor der Hölle, die dann loszubrechen droht, zu beschützen? Und dann ist da noch Marlena – eine Geringe, die eine seltsame Anziehung auf Alka ausübt …
„Written in Blood“ ist gut geschrieben, hat im Grunde ein tolles Setting und ich mochte sehr, wie innerhalb dieser Welt Magie gewirkt wird. So müssen die Figuren dazu ins sogenannte Zero gleiten und mithilfe von Stäben, den Loci, Glyphen schnitzen. Je besser diese gelingen, desto stärker ist der Zauber. Die Idee mochte ich wirklich richtig gern!
Allerdings hat das Buch mich dennoch nicht so umgehauen. Ich bin mit Alka lange nicht warm geworden, obwohl sie eine wirklich starke weibliche Figur ist, was mir normalerweise in Büchern gut gefällt. Ich fand ihre Motivation zwar sehr nachvollziehbar und durch Rückblenden erfährt man auch immer wieder Dinge aus ihrer Vergangenheit, die ihren Hass erklären und ihre Handlungen aus ihrer Sicht durchaus sinnvoll erscheinen lassen.
Trotzdem konnte ich bis zum Schluss nicht sagen, dass ich sie sonderlich mochte, was es mir dann wiederum schwer gemacht hat, gänzlich auf ihrer Seite zu sein. Die Nebencharaktere sind teilweise auch ein wenig untergegangen, sodass etwaige Verluste mich auch gar nicht sonderlich getroffen haben. Mir hat das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppe, zu der Alka dann gehört hat, gefehlt.
Ich mochte zunächst die Idee der Internatsschule, auf der man Zaubern lernt (als Harry Potter-Fan vielleicht nicht überraschend), aber das Leben bzw. vielmehr der Alltag dort ist für mich persönlich zu kurz gekommen, was ich etwas schade fand.
Bei dem Wettkampf, in dem Alka antritt, war die für mich spannendste Prüfung auch viel zu schnell vorbei, obwohl dabei Dinge passieren, die für die Handlung nicht gerade unwichtig waren. Generell hatte ich den Eindruck, dass manche Handlungspunkte an gewissen Stellen zu sehr beschleunigt wurden, um dem Kern der Handlung schneller näherzukommen. Ich glaube, dass ein paar längere Ausführungen dem Buch ganz gutgetan hätten.
Dennoch hat es mich unterhalten und war an etlichen Stellen auch wirklich spannend. Auch gab es die ein oder andere Wendung, die ich so nicht erwartet hätte.
Daher finde ich, dass das Buch ein solider Vertreter seines Genres ist und es sich für Fantasy-Fans durchaus lohnen könnte, mal einen Blick hineinzuwerfen.
*Erschienen bei Thienemann-Esslinger*
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Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 2. November 2023