Gesichter werden attraktiver gefunden, wenn ihr Teint leicht gelblich ist. Ein bläulicher oder gräulicher Hautton kommt hingegen nicht so gut an. Warum eigentlich? Mögen wir die Farbe gelb einfach lieber als grau? Aber warum mögen wir dann nicht so gerne grüne Gesichter, obwohl das doch auch eine schöne Farbe ist. Oder violett?

ForscherInnen vermuten, dass wir instinktiv erkennen, dass gelbliche Gesichter einen gesünderen Besitzer haben, in dessen Körper ausreichend Carotinoide zirkulieren. Carotinoide sind natürliche Farbstoffe, die unter anderem der Karotte ihre orangene und Tomaten ihre rote Farbe verleihen. Den Carotinoiden werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt: sie gelten als natürlicher Schutz vor Krebs, Augenerkrankungen und vorzeitiger Hautalterung.

Um ihre These zu überprüfen, zeigten Carmen Lefevre und ihre KollegInnen von der University of York Testpersonen manipulierte Bilder von Gesichtern. Die wurden mal ins gelbliche, mal ins blass-bläuliche eingefärbt, so wie sie auch in Wirklichkeit bei Menschen mit wenigen Carotinoiden oder einem guten Carotinoid-Spiegel vorkommt. Die Testpersonen sollten die Gesichter auf ihre Attraktivität hin beurteilen. Anschließend wurden die Gesichter abstrahiert und in Einzelteile zerlegt und wieder zusammengewürfelt, so dass eigentlich nur noch der Farbton erkennbar war. Diese Bilder sollten dann von den Testpersonen ebenfalls bewertet werden.

Bei den vollständigen Gesichtern wurden die gelbstichigen signifikant als attraktiver bewertet als die blaustichtigen. Bei den abstrakten Bildern gab es hingegen keine Vorlieben für einen bestimmten Farbton. Daraus schließen die ForscherInnen, dass es nicht eine Farbvorliebe ist, die uns gelbliche Gesichter schöner erscheinen lässt. Vielmehr erkennen wir die Gesundheit hinter dem Gelbstich und das finden wir dann offenbar schön...

Was lernen wir daraus? Wer schön sein will, muss öfter mal zur Karotte greifen ;-).

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