Eine Stunde weniger

Von Samstag auf Sonntag findet wieder die Zeitumstellung auf Sommerzeit statt

In der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntag werden die Uhren von zwei auf drei Uhr vorgestellt, ab dann gilt wieder die Sommerzeit. Viele freuen sich, dass es abends dann wieder länger hell ist, aber es gibt auch eine große Mehrheit, die die Zeitumstellung am liebsten abschaffen möchte. Besonders groß ist die Ablehnung bei den über 60-Jährigen, denn fast ein Drittel von ihnen leidet nach dem Dreh an der Uhr unter gesundheitlichen Problemen. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit.

Aber nicht nur die Älteren haben Schwierigkeiten. Laut der Umfrage belastet die Zeitumstellung viele Menschen: Der Anteil derjenigen, die danach an gesundheitlichen Problemen leiden, ist mit über einem Viertel konstant hoch. Dabei fühlen sich die meisten von ihnen müde und schlapp. Zwei Drittel der Befragten berichteten von Einschlafproblemen und Schlafstörungen, während 38 Prozent angaben, sich in Folge der Zeitumstellung nicht gut konzentrieren zu können. Ein Drittel der Befragten gab an, gereizter zu sein und mehr als jede:r Achte erlebte sogar eine depressive Verstimmung.

Am häufigsten treten Beschwerden nach der Umstellung der Uhren in der Altersgruppe der über 60-Jährigen auf, am seltensten waren die 14- bis 29-Jährigen betroffen: Nur ein Fünftel von ihnen hatte schon einmal Probleme nach der Zeitumstellung. Auch bei den Geschlechtern zeigen sich Unterschiede: Frauen sind mit 31 Prozent häufiger von Einschränkungen betroffen als Männer (24 Prozent).

Zeitumstellung erhält mehr Zuspruch von den Jüngeren

Fast drei Viertel der Befragten sind dafür, die Zeitumstellung abzuschaffen. Allerdings werden es weniger. Zuspruch erhält die Zeitumstellung zum Beispiel in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Von ihnen befürworten 43 Prozent den Dreh an der Uhr.

Forscher dreier Max-Planck-Institute plädieren aus gesundheitlicher Perspektive alletrdings für die Abschaffung. Herzexperte Pieterjan Dierickx rät in einem Artikel, in den Tagen nach der Zeitumstellung von Koffeinkapseln und sonstigen Wachmachern die Finger zu lassen. „Das ist nicht gut für die Herzgesundheit und bringt die innere Uhr nur noch weiter durcheinander.“ Auch sein Kollege Manuel Spitschan äußert sich in denm Artikel skeptisch: „Die Zeitumstellung ist eine Herausforderung für die innere Uhr und dabei ein komplett menschengemachtes Problem. Physiologisch wäre es schlauer, einfach in der Normalzeit, umgangssprachlich Winterzeit, zu bleiben.“

In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt, um Energie zu sparen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der Europäischen Union wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit – zurückgedreht. In einer EU-weiten Befragung sprach sich im Sommer 2018 eine große Mehrheit von 84 Prozent für ein Ende der Zeitumstellung aus. Auch das Europäische Parlament stimmte im März 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung im Jahr 2021. Für die Umsetzung wäre eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig gewesen. Diese wurde jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 28. März 2025