Zweiklang
Autorin: Elin Hansson
Aus dem Norwegischen von Meike Blatzheim und Sarah Onkels
Der von Elin Hansson geschriebene Jugendroman "Zweiklang", ist ein Ausschnitt aus dem Leben des norwegischen Jungen Torleif, der an einer Musikhochschule ist und sich in seinem Heimatdorf als schwul outet.
Torleif ist vor zwei Jahren von zu Hause ausgezogen, um in der Stadt an eine Musikhochschule zu gehen. Er ist ein begabter Geigenspieler und hat an der Schule, die zugleich ein Internat ist, viele neue Freunde gefunden, die ihn so akzeptieren, wie er ist.
Als sein Großvater einen Schlaganfall erleidet, kehrt er über die Herbstferien in sein Heimatdorf Alt-Säckingen zurück, um ihm helfen zu können.
Mit seinem Großvater versteht Torleif sich super und kann ganz er selbst sein. Sie verbringen viel Zeit zusammen und gehen auch in dessen Geigenbauwerkstatt, wo er die Fiedel seines Ururgroßvaters geschenkt kriegt.
Gegenüber seinem Vater und seinem Bruder ist das Verhältnis eher angespannt. Torleif hat das Gefühl, sich verstellen zu müssen, meidet bestimmte Themen und ihn beschäftigt der Tod seiner Mutter wieder mehr als er dies in der Ferne tat.
Torleif wird als Gastdozent an der Musikschule seines Heimatortes angestellt und verliebt sich in Horimyo, einen japanischen Gastdozenten.
Mit der Musikergruppe, die Torleif unterrichtet, hat er einen Auftritt, zu dem fast das gesamte Dorf erscheint.
Während des Auftrittes outet ihn sein alter Feind öffentlich als schwul und die Situation eskaliert.
Torleif reist daraufhin schnellstmöglich ab und isoliert sich zurück im Internat. Es kommt ihm vor, als sei sein komplettes Leben durch den Heimatbesuch aus den Fugen geraten.
Einige Wochen später kommt er nochmal nach Alt-Säckingen und outet sich bei einem Konzert selbst als schwul, und beginnt eine Beziehung mit Horimyo…
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Es bleibt durchweg spannend, da sich die Ereignisse in Torleifs Leben überschlagen. Man freut sich mit ihm über seine Erfolge, kann jedoch auch seinen zeitweise empfunden Schmerz sehr gut nachvollziehen.
Das Buch ist eine Mischung aus Biographie, Familiendrama, Erfolgserlebnissen, Outing und dem Beginn einer Liebesgeschichte.
Man sieht anhand der Erzählung, dass es immer noch Menschen gibt, die der Homosexualität negativ gegenüber stehen und diese als nicht normal ansehen. Wiederum sieht man aber auch, wie viel Halt und Rückgrat Freunde und bei Torleif auch sein Opa spenden können, und dass es allgemein längst überfällig ist, dass alle die Homosexualität als ganz normal ansehen.
Das Buch würde ich auf jeden fall weiterempfehlen!
Erschienen bei Arctis
Autorin / Autor: Anna B. - Stand: 12. März 2025