When she walks, the revolution’s coming
Über rebellische Mädchen, die stolz darauf sind, Feministin genannt zu werden
„When she walks, the revolution’s coming
In her hips, there's revolution
When she talks, I hear the revolution
(...) Rebel girl Rebel girl
Rebel girl you are the queen of my world
Rebel girl Rebel girl ...“
(Bikini Kill 1992)
Was ist ein Grrrl?
Grrrls sind rebellische Mädchen, die mehr oder weniger stolz darauf sind, Feministin genannt zu werden. Der Begriff kommt aus der "Riot grrrl" - Bewegung, einer Mädchensubkultur, die sich politisch engagiert, inter/nationale Treffen abhält, Zeitungen und Websites herausgibt und Bands gründet. RIOT heißt auf deutsch eigentlich Aufruhr oder Krawall. In Verbindung mit „shes’s a riot“ kann es aber auch „sie ist toll, sie ist zum Schreien“ bedeuten. In den USA gibt es die Gruppen seit Anfang der 90er Jahre, wo sie zuerst in der Punkszene auftauchten. Ihr Motto: "Denk dran, jedes Mädchen ist ein Riot Grrrl... du brauchst von Niemandem eine Erlaubnis!" Oder :"Du brauchst den Rockstar nicht zu treffen... Du BIST der Rockstar!"
„Grrr..l.“
Der knurrende Laut steht auch für die Unzufriedenheit mit der traditionellen Frauen/Mädchen-Rolle: Grrrls lassen sich nicht sagen, wie man als Mädchen zu sein hat. Sie lassen sich nichts mehr gefallen. Sind sie also die dritte Feministinnengeneration? Da scheiden sich die Geister - auch unter den Grrrls selbst. Während die einen betonen, dass sie nichts mit diesem "verstaubten" Image zu tun haben wollen und sich gerne auch mal "aufdonnern", schminken und in Modemagazinen blättern, bekennen sich die anderen ganz klar zu den feministischen Wurzeln. Die Riot Grrrl-Bewegung hat für sich den Feminismus aus seinem oft zu akademischen Zusammenhang herausgeholt und machte ihn auch für "Nicht-so-Gebildete" attraktiv, nicht zuletzt durch die Musik. Eine der Gründerinnen der Bewegung war die Band "Bikini Kill" mit Kathleen Hanna als Sängerin. Ihr wurde sehr schnell die Rolle der Anführerin zugeschrieben, obwohl sie selbst nichts davon hielt. Ihr Prinzip lautete Anti-Hierarchie und Solidarität: „We’re members of a community, and without this community, we don’t exist“ (Wir sind Teil einer Gemeinschaft und ohne die Gemeinschaft existieren wir nicht).
Sei uncool
Die Band rief in ihren Fanzines (Magazine für Fans ) die große Mädchenrevolution aus und stellte wie in einem Manifest auch Regeln dafür auf:
- Brenne die Mauern nieder, die sagen, dass du nichts kannst!
- Sei uncool und sage deinen Freundinnen, dass du sie liebst!
- Entsage dem Kapitalismus und seiner Propaganda!
- Urteile nicht über andere Leute. Lerne, du selbst zu sein!
- Weine in der Öffentlichkeit!
- Erlaube der Welt nicht, dich zu erniedrigen!
Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: 24. Mai 2007; Bild: LizzyNet