Die Päpstin

Ciqa hat sich den Film, der 2009 sehr gelobt wurde, für euch angesehen...
Bildgewaltig und blutig! Wer historische Filme mag, für den ist dieser Film Pflicht.

Johanna (Johanna Wokalek) ist die Tochter des Priesters eines kleinen Dorfes im mittelalterlichen Deutschland und anscheinend kein gewöhnliches Mädchen. Schon sehr früh beginnt sie mit Hilfe ihres großen Bruders Matthias lesen und schreiben zu lernen, was der Vater auf keinen Fall erfahren darf, denn er empfindet es als Gotteslästerung, wenn Frauen dies gelehrt wird. Doch Matthias, die große Hoffnung des Vaters, stirbt und nun soll Johannas anderer Bruder Johannes zur Domschule geschickt werden. Durch die Hand eines geistreichen Lehrers kommen beide auf die Domschule und lernen dort, wobei Johanna mehr als einer Person im Auge ist. Sie kommt bei dem Grafen Gerold (David Wenham) unter, der sich in sie verliebt, als Johanna eine junge Frau geworden ist. Doch Krieg bricht aus, Graf Gerold muss gehen und die Stadt um die Domschule wird überfallen und geplündert, alle, die dort von ihr wissen kommen um's Leben. Die junge Frau beschließt, sich als Mann zu verkleiden und zieht in ein Männerkloster, wo sie bald aufgrund ihrer guten Taten sehr beliebt und verehrt wird. Doch auch von dort muss sie fliehen, als ihr Geheimnis droht gelüftet zu werden. Und so kommt sie nach Rom, wo sie zum Leibarzt und Freund des Papstes wird und unweigerlich in die Intrigen des möglichen Nachfolgers des Papstes gezogen wird. Der Papst stirbt und nun steht die Frage offen, ob Johanna es schafft ihr  Geheimnis zu bewahren, auch wenn sie die oberste Macht nach Gott vertritt...

Meine Meinung

Wer das Buch gelesen hat, der weiß natürlich schon, was im Film passiert. Aber trotzdem wurde man von Anfang an von diesem authentischen Spektakel gefangen genommen, das diese märchenhafte Geschichte erzählte. Die deutsch-britische Verfilmung hat alles, was man eigentlich von einem Hollywoodfilm erwartet: Beinahe übertriebene Effekte, Leidenschaft und natürlich viel Blut. Doch genau das lässt alles so wirklich erscheinen, denn der Film folgt der Spur des Romanes recht genau. Kein Wunder, dass man, wenn man aus dem Kino kommt, sich sagt: Zum Glück gibt es kein Geruchsfernsehen. Denn dann würde sich kaum einer den Film anschauen, aufgrund des ganzen Drecks und Unrates, der so typisch für's Mittelalter scheint, was natürlich ein großes Lob für die Maskenbilder ist. Die Menschen sind dreckig, bluten, haben überall aufgekratzte Stellen. Leider zieht sich der Film an einigen Stellen ein wenig hin, was aber wohl nicht ganz vermeidbar ist bei einer so aufreibenden und ausführlichen Geschichte. Es gibt keinen wirklichen Höhepunkt, auf den sich die der Film zuspitzen könnte, es ist eben wie eine Biografie, bei der man den verschiedenen Punkten von Geburt bis Tod folgt. Klar ist es sehr amüsant, wenn die blasse Frau die versammelte Männerwelt in den Schatten stellt und das ohne sich augenscheinlich groß anstrengen zu müssen. Ein sehr emanzipiert angehauchter Film. Trotzdem, atemberaubende Bilder, ein Wechselbad der Gefühle und eine interessante Story. Wer historische Filme mag, für den ist dieser Film Pflicht, auch wenn die Sache mit der Päpstin nicht belegt ist. Mir jedenfalls hat er gut gefallen.

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Autorin / Autor: ciqa - Stand: Oktober 2009