„Erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze!“

Pirkko geht die derzeitige Klimapolitik gegen den Strich

Die 18-jährige Pirrko ist seit vier Jahren als  „JAG“ (Jugend-Arbeitsgemeinschaft) für die Greenpeace-Jugend aktiv. Im September machte Pirkko gemeinsam mit elf anderen Jugendlichen auf Deutschlands höchstem Berg auf den rapiden Gletscherrückgang und den Klimawandel aufmerksam. Ende September geht sie nach Finnland, leistet dort einen europäischen Freiwilligendienst. In ihrer Freizeit ist Pirkko gerne in der Natur unterwegs, in diesem Sommer radelt sie beispielsweise mit dem Fahrrad in Finnland und Schweden umher.

*Du warst auf der Zugspitze und hast einen verstärkten Klimaschutz mit anderen Jugendlichen angemahnt. Warum dort?*
Die Zugspitze ist ein Brennpunkt, ein Hot Spot des Klimawandels. Am Gletscher kann man dort live den Klimawandel sehen. Der Rückgang des Gletschers ist extrem. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es den „Schneeferner“, so heißt der Gletscher, in 20 bis 25 Jahren nicht mehr gibt. Wir wollen den Menschen klar machen, dass der Klimawandel mittlerweile Realität ist. Klimawandel ist jetzt und hier, das kann man auch zum Beispiel an dem Hochwasser vor einigen Wochen in Bayern sehen.

*Was habt Ihr auf der Zugspitze genau gemacht?*
Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt und mit drei Aktivitäten auf den Klimawandel aufmerksam gemacht und alles gefilmt. Ein paar Jugendliche haben mit Hilfe eines Bergführers ein 25 Quadratmeter großes Banner direkt am Gletscher hingelegt, das Banner sollte den weiteren dramatischen Rückgang des Gletschers bis 2020 symbolisieren, wenn die Politiker weiter nichts gegen den Klimawandel unternehmen. Einige andere haben mit Touristen gesprochen und Unterschriften gegen den Klimawandel gesammelt. Wir haben den Leuten anhand von zwei Gletscher-Vergleichstafeln gezeigt, dass der „Schneeferner“ spätestens im Jahre 2025 nicht mehr da sein wird. Und ich habe mit meiner Gruppe Schmelz-wasser in Flaschen abgefüllt, diese Flaschen werden wir auf der Klimaschutz-konferenz in Montreal Ende November den Politikern überreichen. Dort werden wir auch unseren Film zeigen.

*Warum ist dir der persönliche Kontakt zu den Politikern wichtig?*
Ich habe keine Lust zu warten und zuzuschauen, wie das Klima den Bach hinunter geht. Ich will handeln und Politikern klar machen, dass Klimaschutz lebenswichtig ist. Sonst sehe ich nämlich für meine Zukunft und die Zukunft späterer Generationen ziemlich schwarz.

*Wie würde denn deine Umweltpolitik konkret aussehen, wenn Du als Politikerin entscheiden könntest?*
Ich würde die Erneuerbaren Energien mehr subventionieren. Denn was nützt die Erkenntnis der Bevölkerung, dass die Erneuerbaren Energien die nachhaltige Alternative zu Kohle, Öl und Co. sind, wenn sich keiner eine Photovoltaikanlage auf dem Dach leisten kann? Zu meiner Umweltpolitik würde dann ebenfalls gehören, dass ich in die Forschung der Erneuerbaren Energien investieren würde. Und ganz nebenbei würde ich durch die verstärkte Forschung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien auch Tausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen.

*Wie lange interessiert Du dich schon für die Umwelt und wie bist Du zur Greenpeace-Jugend gekommen?*
Umwelt war mir immer wichtig, denn die Natur steckt voller Geheimnisse und ermöglicht uns das Überleben. Daher muss sie geschützt werden. Zu den „Jags“ bin ich vor 4 Jahren gekommen, mit 14 Jahren. Allerdings kannte ich Greenpeace schon früher, durch meine Eltern, welche Greenpeace schon länger unterstützen. Und als Kind ist mir mal ein Erlebnis mit Greenpeace ziemlich haften geblieben: Als ich etwa acht Jahre alt war, sind wir mal nach Norwegen in den Urlaub gefahren und zufällig an der Stelle vorbeigekommen, wo die gerettete „Brent Spar“ lag und daneben das Greenpeace-Schiff, die „Rainbow Warrier“ und einige Schlauchboote. Diese Aktion mit der Ölplattform, die Besetzung der „Brent Spar“ hat mich damals schwer beeindruckt, so sehr dass ich noch vor Ort beschlossen habe, später einmal „Schlauchbootfahrerin“ bei Greenpeace zu werden.

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Autorin / Autor: Solargeneration Greenpeace - Stand: 10. Oktober 2005