Macht Schokolade schlau?

Langzeitstudie: Schokoladenesser schnitten bei kognitiven Tests besser ab

Pünktlich einen Monat vor Ostern gibt es mal wieder eine positive Schoki-News, damit ihr euch alle ganz ohne schlechtes Gewissen den ein oder anderen Osterhasen einverleiben könnt. Schokolade ist bei Wissenschaftler_innen ein beliebtes Forschungsfeld, sicher auch, weil Nachrichten darüber - vor allem wenn sie positiv sind - von den Medien sehr gerne aufgegriffen werden. Schließlich können die meisten Menschen Schokolade nur schwer widerstehen und darum auch nicht den Beschönigungen über ihre Wirkung. Was sind schon Fettpolster, wenn Schokolade gut ist fürs Herz, für die Haut, für die Laune und - ha! - die neue süße Nachricht: gut fürs Hirn.

Wir wollen die Seriosität der Nachricht darum auch gar nicht erst in Frage stellen. Nein, hinter dieser Studie steckt kein Schokoladenproduzent, kein Süßwarengigant, sondern Forscher_innen von der University of South Australia, dem Luxembourg Institute of Health und der University of Maine.

Für die Studie wurden Daten aus einer älteren Langzeit-Untersuchung ausgewertet, in deren Rahmen 1.000 Testpersonen über 30 Jahre lang begleitet und unter anderem zu ihren Ernährungsgewohnheiten inklusive Schokoladenkonsum befragt wurden. Zudem mussten die Testpersonen auch Tests absolvieren, in denen kognitive Leistungen wie etwa die Gedächtnisleitung, die Konzentrationsfähigkeit und das räumliche Vorstellungsvermögen ermittelt wurden. Und siehe da, was ein Glück, Proband_innen, die mindestens einmal pro Woche (oder häufiger) Schokolade verzehrten, schnitten in diesen Texts deutlich besser ab als die, die seltener oder gar keine Schokolade aßen. Der signifikante Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und besseren kognitiven Fähigkeiten blieb unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, Blutdruck, Alkoholkonsum etc. bestehen.

Bislang gibt es erst wenige Untersuchungen zum positiven Einfluss von Schokolade auf die Denkleistung und die meisten beziehen sich auf den unmittelbaren Effekt (Schokolade essen und direkt Glanzleistungen ablegen). Diese Studie hat eher den langfristigen Nutzen dauerhaften Schokokonsums untersucht. Dass einem statistischen Zusammenhang zwischen zwei Faktoren nicht zwangsläufig ein Ursache-Wirkung-Prinzip zugrunde liegt (hier: Schokolade macht schlau), ist bekannt, darf aber aus Spaßgründen auch mal getrost ignoriert werden.

Entscheidend ist, dass es noch viel mehr Spaß macht, Schokolade zu essen, wenn sie auch noch gut fürs Gehirn ist (oder wir uns das zumindest einbilden). Womöglich entwickelt sich Schokolade dann noch zum Super-Hirn-Doping-Placebo! Und das zu Ostern! Wie schön!

Die Ergebnisse der Studie erscheinen im Fachmagazin Appetite.

Quelle

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 25. Februar 2016