Die Geschlechtertrennung und der "Gendergap" im Schach
Im Schach gibt es zwar offiziell keinen Männer- und Frauenschach, trotzdem werden die Geschlechter in unterschiedliche Ranglisten aufgeteilt
Im Schach gibt es zwar offiziell keinen Männer- und Frauenschach, trotzdem werden die Geschlechter in unterschiedliche Ranglisten aufgeteilt (weltweit und national für alle Länder mit einer Schachföderation). Es gibt eine "offene Rangliste", wo alle Frauen und Männer vertreten sind, eine "Damen" Rangliste, wo nur die Frauen vertreten sind, eine "Junioren Rangliste", wo alle männliche Spieler unter 18 vertreten sind und eine "Juniorinnen Rangliste", wo alle weiblichen Spielerinnen unter 18 Jahren vertreten sind.
Bei den Turnieren ergibt sich eine ähnliche Konstellation: Es gibt keine reinen Männer- oder Jungenturniere, aber reine Frauen- oder Mädchenturniere.
Auf den genannten Ranglisten kann man beobachten, dass die Top-Spieler der Männer – in den meisten Ländern – nach ihrer Elo-Zahl wesentlich stärker als die Frauen sind, jedoch auch, dass die Beteiligung am Schach schwindelerregend höher bei den Männern als bei den Frauen ist. Im Oktober 2020 lag laut der FIDE die weltweite Beteiligung von männlichen Spielern bei 92.8%, so dass nur 7.2% davon von weiblichen Spielerinnen waren.
Auch Unterschiede in der Bezahlung gibt es: So lag in der letzten FIDE Weltmeisterschaft – Magnus Carlsen (Norwegen) gegen Fabiano Caruana (USA) – der erste Preis bei 1 Million USD, während der erste Preis für die Frauenweltmeisterschaft –Ju Wenjun (China) gegen Alexandra Goryachkina (Russland) – bei 0,5 USD Millionen lag.
Autorin / Autor: Tatiana Flores