E-Mails richtig schreiben - Teil 3

Netiquette

Natürlich gibt es auch in Sachen "E-Mails" bestimmte Benimmregeln. Wann und ob und wie man sie befolgt und absichtlich außer Kraft setzt, bleibt jeder/jedem selbst überlassen. Aber gerade wenn man von dem/der Empfänger/In etwas möchte, nämlich einen Tipp, eine Praktikumsstelle oder anderweitige Hilfe, sollte man sich doch besser daran orientieren.

  • So leicht und schnell sich eine E-Mail auch schreibt, schreibe sie nur, wenn du wirklich was zu sagen oder zu fragen hast. Grüße wie "Hallo du" oder sinnlose Benachrichtigungen wie "ich liebe dich nicht" sind einfach nur nervig und kosten den/die Empfänger/In Zeit und Geld.
  • Auch in E-Mails sollte man die Rechtschreibung, Grammatik und die Groß- und Kleinschreibung halbwegs beachten. Das gilt natürlich vor allem für E-Mails an offizielle Stellen. Nur Großbuchstaben bedeuten "schreien" und sind deshalb natürlich höchst unhöflich und noch dazu schlecht lesbar.
  • Attachements (Anhänge) nur verschicken, wenn nötig und von dem/der Absender/In erwünscht.
  • Ketten- und Serienbriefe grundsätzlich nicht weiterleiten!
  • Nichts streng Vertrauliches in einer E-Mail preis geben.
  • Keine Romane schreiben, aber das Anliegen klar und deutlich darlegen und nicht darauf bauen, dass der/die Empfänger/In hellsehen kann.
  • Die E-Mail vor dem Abschicken nochmal genau durchlesen und auf vollständige Sätze (!), Rechtschreibung, Eindeutigkeit, Klarheit und einen höflichen Ton achten.
  • Ironie, Scherze, die übertriebene Verwendung von smileys und ASCII-Malereien haben in Bewerbungen, Anfragen an offizielle Stellen etc. nichts zu suchen.
  • Bedenken, dass manche E-Mailprogramme (v.a. im Ausland) ä, ö, ü und ß nicht darstellen können.
  • Eine Signatur mit Angaben zur Adresse, witzigen Sprüchen oder Informationen ist ok, sollte aber nicht länger als 4 Zeilen sein.
  • Wenn du E-Mails an mehrere Adressaten schickst, dann überlege ob es den Empfängern wohl recht ist, dass alle anderen Empfänger ihre E-Mailadresse mitgeteilt bekommen. Das ist sicher ok, wenn es sich um Familienmitglieder oder Freunde handelt, die sich sowieso kennen. In diesem Fall kannst du alle Adressen in das Feld "An" oder in das Feld "cc" /für "Kopie) eingeben. Wenn es sich aber um einen größeren Verteiler von einander unbekannten Menschen handeln, dann solltest du die Adressen in das Feld "BCC" (Blinde Kopie) eingeben. So können die Empfänger nicht sehen, wer die E-Mail sonst noch bekommen hat.
  • Wenn du auf eine E-Mail, die nicht nur an dich, sondern an mehrere Empfänger ging, antwortest, dann antworte nur dem Absender, es sei denn es ist sinnvoll, dass alle anderen auch erfahren, was du antwortest.
    Wenn also jemand fragt "Wer kann noch zwei Leute im Auto zur Party mitnehmen?", kannst du ruhig auf "allen antworten" klicken , wenn du diejenige bist, die zwei Personen mitnehmen kann. Wenn aber in einer E-Mail gefragt wirst "Wer kann mir helfen?", und du willst antworten "sorry, bin krank", dann solltest du nicht allen antworten.

Weg ist weg!

Eine E-Mail - so schnell sie sich auch schreiben und verschicken lässt - ist bei weitem nicht so flüchtig wie das gesprochene Wort. Ist sie einmal verschickt, ist sie unwiderruflich weg. Kein Postbote, den man bestechen könnte, sie wieder rauszurücken, wenn man den Inhalt bereut. Um eine E-Mail kann man zwar keine Schleife machen und unter's Kopfkissen legen kann man sie auch nicht, man kann sie aber ein Leben lang aufbewahren - schwarz auf weiß. Das sollte man beim Schreiben - im Guten wie im Bösen - bedenken.

Autorin / Autor: ~sabine~ - Stand: 3. Januar 2003