Der Rivalin immer ähnlicher
Studie: Wie Eifersucht das Selbstbild verändert
Pah, was die kann, kann ich schon lange! Wenn der Partner mit anderen flirtet, ist man – meist zu Recht - eifersüchtig. Schnell gerät man ins Grübeln darüber, was sie hat, was man selbst nicht hat. Doch komischerweise passen wir uns genau in solchen Momenten unseren Rivalen an, den Personen, die wir eigentlich gerade total blöd finden. Zumindest war dies in drei Studien so, die ein Forscherteam um Erica Slotter von der Villanova University zum Thema Eifersucht durchgeführt hat.
In einem Experiment beschrieben die 144 männlichen und weiblichen Testpersonen in einer Online-Befragung zunächst sich selbst. Sie gaben etwa an, ob sie künstlerisch begabt sind, musikalisch, sportlich usw. Anschließend sollten die Teilnehmenden sich in unterschiedliche Situationen hineinversetzen, in der ihr Partner Interesse an jemand anderem zeigte – oder eben nicht. In einem Szenario etwa stellten sich die Testpersonen vor, sie laufen mit ihrem Partner durch ein Einkaufscenter, als eine attraktive Frau an ihnen vorbei kommt. Der Partner zeigt Interesse und betont „Hast du die gesehen? Das Shirt sah ja wirklich sexy an ihr aus“. In einem Vergleichsszenario hingegen bemerkte der Partner die Attraktivität der Fremden, zeigte allerdings kein Interesse und sagte „Hast du nicht das gleiche T-Shirt? An dir sieht es viel besser aus!“.
Anschließend fragten die ForscherInnen die Testpersonen, wie eifersüchtig sie waren. Zudem zeigten sie ihnen ein Persönlichkeitsprofil der vermeintlichen Rivalin, in dem sie absichtlich mindestens eines der Persönlichkeitsmerkmale aufnahmen, die die Testpersonen am Anfang im Fragebogen für sich selbst ausgeschlossen hatten. Am Ende sollten die Teilnehmenden noch einmal ihr eigenes Persönlichkeitsprofil bearbeiten. Und siehe da: Die eifersüchtigen Testpersonen änderten prompt ihr Selbstbild und waren im neuen Persönlichkeitsprofil den RivalInnen auf einmal ähnlicher als dies in Wahrheit der Fall war. So schrieben sich die Testpersonen plötzlich Attribute zu, die sie sich vorher nicht zugeschrieben hatten, aber an ihren RivalInnen feststellten. Dachten sie, ihr Partner sei an einer Person interessiert, die sportlich oder musikalisch ist, so beschrieben auch sie sich im zweiten Fragebogen als sportlicher und musikalischer als beim ersten Durchgang.
Die Testpersonen passten sich unbewusst ihrer vermeintlichen Konkurrenz an, um dieser ihren Reiz zu nehmen, sie ab und sich selbst aufzuwerten, vermuten die ForscherInnen. „Wie auch immer, wir können noch nicht sagen, ob das veränderte Selbstbild in dieser Weise hilft, den Partner zu halten“, sagt Erica Slotter.
Was machst du, wenn du eifersüchtig bist?
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Autorin / Autor: Redaktion; Bild - Stand: 16. Juli 2013