"Fat talk" unerwünscht

Studie: Figurgejammer macht unsymphatisch

"Ich bin sooo dick geworden, guck dir diesen Bauch an." "Ich muss unbedingt abnehmen, das geht ja gar nicht." "Ich habe gestern mindestens 1.000 Kalorien zu viel gegessen."
Gejammer über die eigene (angeblich zu dicke) Figur, über zu viel Essen und zu wenig Bewegung, im amerikanischsprachigen Raum als "fat talk" bezeichnet, ist weit verbreitet - macht aber offenbar unbeliebt. Das zumindest haben die Psychologin Alexandra Corning von University of Notre Dame und ihr Team in einer Studie mit Collegstudentinnen herausgefunden.

In ihrer Studie zeigten die ForscherInnen freiwilligen Testpersonen Fotos von entweder bemerkenswert dicken oder dünnen Frauen. Dazu waren Statements zu lesen - entweder aus der Kategorie "fat talk" oder Bemerkungen, die auf eine positiven Einstellung zum eigenen Körper schließen lassen. Die Testpersonen sollten dann bewerten, wie symphatisch sie die gezeigten Personen fanden.
Ganz gleich, welche Figur die abgebildeten Frauen hatten, wenn sie sich kritisch über ihren Körper äußerten, wurden sie nicht als sonderlich symphatisch eingestuft. Am beliebstesten waren dickere Frauen, die sich selbst positiv bewerteten.

"Auch wenn es zu einem normalen Bestandteil alltäglicher Konversation geworden ist, ist fat talk alles andere als harmlos", meint die Studienleiterin Alexandra Corning. Es sei stark mit Körperunzufriedenheit verknüpft, die wiederum als Riskio für Esstörungen bekannt sei.

Obwohl manche Forscher glauben, dass die intimen Figurgespräche auch dazu dienen, die sozialen Beziehungen zwischen Frauen zu festigen, zeigt diese Untersuchung, dass das ewige Figurgejammer eher Unbehagen bereitet.

Wenn euch also demnächst mal irgendwas an euch nicht gefällt, vertraut es eurem Tagebuch an und behaltet es ansonsten für euch. Denn es ist für alle viel schöner, einen Menschen um sich zu haben, der sich mag, wie er ist, als jemanden, der ständig irgendetwas an sich herumzumeckern hat - vor allem über Dinge, die den anderen gar nicht auffallen würden, wenn man es ihnen nicht ständig unter die Nase reiben würde.